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14.02.2014

Voith-Chef Lienhard für einen starken europäischen Energie-Verbund

  • Deutsche Energiewende kann zu einem europäischen Energieverbund führen
  • Subventionspolitik im Energiebereich muss beendet werden
  • „In Deutschland gibt es heute keinen Markt für Energie, der diesen Namen wirklich verdient.“
Dr. Hubert Lienhard
BERLIN/HEIDENHEIM. Auf der heutigen 12. Klausurtagung Energie- und Umweltpolitik des Wirtschaftsrates der CDU e.V. hat Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH, für eine stärkere Koordination der europäischen Akteure bei der Energiewende plädiert und sich für einen starken europäischen Energie-Verbund ausgesprochen.

An der Klausurtagung nahmen unter anderem EU-Energiekommissar Günther Oettinger, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) sowie führende Vertreter deutscher Industrieunternehmen teil.

„Heute endet die Energiewende an den Grenzen Deutschlands. In einem europäischen Energie-Verbund könnten wir die geographischen Vorteile viel besser nutzen.“ Der Norden könnte Windenergie einspeisen, Wasserkraft und Solar könnten in Südländern erzeugt werden. Deutschland, Österreich und die Schweiz könnten mit Hilfe von Pumpspeicher zur Batterie Europas werden. „Wenn es gelingt, neue Anreize zur Investition in die Infrastruktur zu setzen und die Stromkosten insgesamt zu reduzieren, kann aus solchen Ansätzen neues Wachstum entstehen“, so Lienhards Plädoyer.

In seiner Rede schloss sich Lienhard der Position von Klimaschutz-Kommissarin Hedegaard an und forderte ein Ende der Subventionen bei der Energieeinspeisung: „In Deutschland gibt es heute keinen Markt für Energie, der diesen Namen wirklich verdient. Das Marktdesign, mit dem heute die Strompreise in Deutschland ermittelt werden, funktioniert nicht“, so Lienhard. Die geplante Begrenzung der Förderung von Wind- und Solarenergie gehe zwar in die richtige Richtung, es sei jedoch dringend erforderlich, das Marktdesign selbst zu verändern und einen Markt zu etablieren, der alle Kosten des Stroms darstelle, und damit Ausgleichzahlungen vermeide. „Wir können den Ausbau nicht bis in alle Ewigkeit subventionieren. Subventionierte Märkte waren noch nie nachhaltig“, so der Voith-Chef.

Für Lienhard gehöre zu einem künftigen Industrieleitbild Europas vor allem eine gesicherte, finanzierbare Energieversorgung mit höchstem Qualitätsstandard. Dies sei der entscheidende Punkt für die energie-intensiven Industrien. „Der Industrielle Kern Deutschlands, der Maschinen- und Anlagenbau und die Automobilindustrie sind auf diese energie-intensiven Branchen angewiesen, um hier auf die gesamte Wertschöpfungskette zurückgreifen zu können.“ Doch derzeit würden gerade diese Branchen darüber nachdenken, ihre Modernisierungs- und Investitionsprojekte in Ausland umzusetzen. „Deutschland ist das industrielle Herz Europas. Seine Zukunft hängt ganz entscheidend von diesen Investitionen ab. Und die wiederum an der künftigen Energieversorgung“, so Lienhard weiter.

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 43.000 Mitarbeitern, 5,7 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.

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