Als die internationale Finanzkrise Nepal im Jahr 2009 mit voller Härte traf, musste das Waisenhaus in Kathmandu, in dem auch ihre Tochter gelebt hatte, wegen mangelnder Spendengelder geschlossen werden. Nebenbei verstarb der Vermieter, und die Erben wollten das Haus verkaufen. Da der Kaufpreis nicht zu bezahlen war, mussten Alternativen geschaffen werden. Jantschik und Pachner engagierten sich dafür, 80 Kilometer entfernt von Kathmandu ein Kinderdorf für die 73 heimatlosen Kinder zu erbauen. So wurde die Initiative „Voithianer für Nepal“ ins Leben gerufen. Um den Kindern nach der Schule eine Ausbildung zu ermöglichen, begann der Verein „Zukunft für Nepal“ mit dem Bau einer Ausbildungswerkstatt, wofür Voith zunächst holzverarbeitende Maschinen spendete.

2015 erschütterte ein schweres Erdbeben die Region. Voith unterstützte mit Erdbebenhilfe, sodass 6.000 Schülerinnen und Schüler der abgelegenen Bergschulen des Distrikts Dhading mit Schulsachen und Schuluniformen ausgestattet werden konnten. Voith half große Zelte, Feldbetten, Nahrungsmittel sowie ehemaliges Edelstahlgeschirr der Voith Gastro zu verpacken. Seit dem Wiederaufbau spendeten Voith und Voith-Mitarbeitende weitere Gelder und Maschinen für die Waisenkinder. In einem Waisenhaus werden heute immer noch Waisenkinder versorgt, für die auch Voithianer Patenschaften übernommen haben.

Zur Ausbildung der Kinder gibt es inzwischen eine Holz- und eine Metalllehrwerkstatt, eine allgemeinbildende und eine berufliche Schule, eine Herberge für die Auszubildenden sowie ein kleines Verwaltungs- und Seminarhaus. Im Rahmen des #VoithCares-Programms spendete Voith 2023 und 2024 erneut Geld für die Errichtung einer zweiten Holzlehrwerkstatt, in der der Bau von erdbebensicheren Fachwerkhäusern gelehrt werden soll und in welcher bereits ein dreimonatiger Kurs zur Tischlerausbildung stattfand. Alle 14 nepalesischen Auszubildenden schlossen den Kurs mit dem Erwerb eines Zertifikats erfolgreich ab.

In der Ausbildungswerkstatt werden bereits Schweißer ausgebildet. Zudem wurde ein Curriculum zur Ausbildung von Wasserkraftservicetechnikern erstellt; der 15-tägige Kurs wurde Ende 2022 erstmals in Nepal angeboten. Außerdem ist geplant, Flaschner und Elektriker auszubilden. Die ersten Seminare für Elektriker haben bereits begonnen. In einem Train-the-trainer-Programm sollen in Nepal angestellte Trainer im Voith Training Center in Heidenheim mit Ausbildungsmethoden und -inhalten aus Deutschland weitergebildet werden.