Menü
12.12.2012

Voith behauptet sich in schwierigem Umfeld

  • Operativ drittbestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte trotz schwierigem Umfeld bei Voith Paper
  • Umsatz um 2 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro gesteigert
  • Auftragseingang erwartungsgemäß unter Rekordwert des Vorjahres
  • Investitionen deutlich um knapp ein Drittel erhöht
Heidenheim, 12. Dezember 2012. Der Voith-Konzern hat das Geschäftsjahr 2012 (Ende 30. September) in einem herausfordernden Marktumfeld gut behauptet abgeschlossen. Das weltweit agierende Familienunternehmen steigerte den Konzernumsatz gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres um 2 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro. Der Auftragseingang blieb mit 5,7 Milliarden Euro erwartungsgemäß hinter dem sehr guten Vorjahreswert von 6,4 Milliarden Euro zurück (-10 Prozent), der unter anderem durch ein ungewöhnlich hohes Volumen an Großaufträgen im Wasserkraftmarkt zustande gekommen war. Der Auftragsbestand lag mit 6,1 Milliarden Euro am 30. September 2012 leicht oberhalb der bisherigen Bestmarke (Vorjahr: 6,0 Milliarden Euro).

Alle Ergebniskennzahlen waren positiv, bewegten sich aber auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Trotz Umsatzeinbrüchen im Bereich grafische Papiermaschinen innerhalb des Konzernbereiches Voith Paper konnte Voith operativ eines der besten Ergebnisse in der Konzerngeschichte erwirtschaften. Das betriebliche Ergebnis vor Ergebnis aus Sondereinflüssen lag bei 341 Millionen Euro (-18 Prozent), der Jahresüberschuss erreichte 114 Millionen Euro (-43 Prozent).

Stabil durch breites Portfolio

„Das Jahr 2011/12 hat große Herausforderungen an Voith gestellt. Wir haben intensiv an unserem künftigen Wachstum gearbeitet und wichtige Weichen gestellt, damit Voith weiter profitabel wachsen kann“, sagte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH, auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens. Als einen wesentlichen Grund für die stabile Geschäftsentwicklung trotz des herausfordernden Marktumfelds führte Voith-Finanzchef Dr. Hermann Jung das breite Portfolio des Konzerns an. „Wir können Rückgänge in einzelnen Märkten auffangen. Denn wir bedienen fünf industrielle Kernmärkte, die unterschiedlichen Zyklen folgen: Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe, Transport & Automotive. Dieses Portfolio hat uns in der Wirtschaftskrise 2009 wachsen lassen. So haben wir auch die deutlichen Rückgänge im Markt für grafische Papiermaschinen abgefedert“, so Jung.

Alle Konzernbereiche tragen positiv zu Umsatz und Ergebnis bei

Voith Hydro, einer der weltweit führenden Komplettanbieter für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken, konnte seinen Umsatz um 7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und sein Betriebsergebnis um 11 Prozent auf 100 Millionen Euro steigern. Der Auftragseingang blieb, wie prognostiziert, hinter dem sehr hohen durch die Vergabe großer Wasserkraftprojekte geprägten Vorjahr zurück, erreichte mit 1,3 Milliarden Euro (-25 Prozent) aber einen guten Wert.

Voith Industrial Services, einer der führenden Anbieter technischer Dienstleistungen für Schlüsselindustrien wie Automotive, Energie, Chemie und Petrochemie sowie Maschinenbau und Aerospace, wuchs im Umsatz um 9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Maßgeblich dazu beigetragen hat das gute Geschäft in der Automotive-Sparte. Das Betriebsergebnis stieg auf 41 Millionen Euro (+1 Prozent).

Bei Voith Paper, dem Wegbereiter der Papierindustrie, sank der Umsatz marktbedingt um 5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Insbesondere das Neugeschäft war empfindlich von dem strukturellen Nachfrageeinbruch im Segment der grafischen Papiermaschinen betroffen: Der Auftragseingang ging um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden zurück. Voith hat umgehend ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Die dadurch entstehenden Belastungen sind bereits vollständig im Jahresabschluss 2012 abgebildet. Das Betriebsergebnis von Voith Paper sank um 41 Prozent auf 84 Millionen Euro.

Voith Turbo, Spezialist für Antriebstechnik, steigerte seinen Umsatz um 2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Der Auftragseingang lag bei 1,5 Milliarden Euro – das entspricht einem Rückgang um 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit 151 Millionen Euro bewegte sich das Betriebsergebnis von Voith Turbo weiterhin auf hohem Niveau, jedoch unterhalb des Vorjahreswertes (-8 Prozent).

Investitionen deutlich gesteigert, intensive F&E-Tätigkeit

Voith hat im Geschäftsjahr 2012 unvermindert in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens investiert. Der Konzern steigerte sein Investitionsvolumen deutlich um knapp ein Drittel des Vorjahresniveaus auf 272 Millionen Euro (+29 Prozent), was einer Investitionsquote von 4,8 Prozent des Konzern-umsatzes entspricht. Auch die Ausgaben für Forschung & Entwicklung erhöhte das Unternehmen auf 267 Millionen Euro (+3 Prozent) und erreichte damit eine F&E-Quote von 4,7 Prozent.

Voith investierte im abgeschlossenen Geschäftsjahr außerdem stark in die Ausbildung junger Menschen: So baut Voith am Unternehmensstammsitz in Heidenheim für rund 16 Millionen Euro ein neues Ausbildungszentrum. Am Voith-Standort im chinesischen Kunshan entsteht ein Ausbildungszentrum nach dem Vorbild der dualen Ausbildung in Deutschland, in das Voith rund 7 Millionen Euro investiert. „Wir wissen, dass die Zukunft von Voith als Technologieunternehmen in hohem Maße von hervorragend ausgebildeten Fachkräften, von der Kreativität seiner Ingenieure sowie von der Bereitschaft und der Fähigkeit abhängt, auch in Zukunft beherzt in neue Produkte und Aktivitäten zu investieren“, so Lienhard auf der Bilanzpressekonferenz.

Ausblick 2013: Verhaltenes Wachstum erwartet

Angesichts der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen wie der Euro-Schuldenkrise, des unsicheren Kapitalmarktumfeldes und der in wichtigen Märkten und Branchen eingetrübten Konjunkturaussichten geht Voith für 2013 von einer weiterhin verhaltenen Entwicklung aus. „Wir werden auch 2013 noch mit Veränderungen in einigen unserer Kernmärkte beschäftigt sein und sehen für 2012/13 nach wie vor kein dynamisches Wachstum, aber insgesamt eine stabile Geschäftsentwicklung für den Voith-Konzern“, so Lienhard. Basierend auf der Annahme eines moderaten Weltwirtschaftswachstums rechnet der Voith-Chef mit einem Auftragseingang auf hohem Niveau, moderatem Wachstum in Umsatz und Ergebnis sowie einer Verbesserung des Jahresüberschusses.

Der vollständige Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2012 kann unter Presse/Berichte & Magazine abgerufen werden.

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 42.000 Mitarbeitern, 5,7 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 50 Ländern in allen Regionen der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.

RIGHT OFFCANVAS AREA