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11.12.2013

Voith stellt 2013 Weichen für künftige Konzernentwicklung

  • Konzernumsatz 2013 stabil auf Vorjahresniveau
  • Alle Konzernbereiche mit positivem operativen Ergebnis
  • Ergebnis durch Einmalaufwendungen für Restrukturierungen belastet
  • Programm Voith 150+ gestartet
Stuttgart/Heidenheim, 11. Dezember 2013. Der Voith-Konzern hat seine stabile Entwicklung unter herausfordernden Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2013 (zum 30. September) fortgesetzt. Der Technologiekonzern erreichte trotz struktureller Veränderungen in Schlüsselmärkten, zunehmender Wettbewerbsintensität und konjunktureller Schwäche im Investitionsgütersektor einen gegenüber dem Vorjahr nahezu unveränderten Umsatz von 5,728 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,724 Milliarden Euro). Der Auftragseingang lag wie zum Halbjahr prognostiziert mit 5,2 Milliarden Euro vor allem aufgrund der Rezession im Papiermaschinenmarkt unter der Vorperiode (Vorjahr: 5,7 Milliarden Euro).

Das betriebliche Ergebnis vor Sondereinflüssen sank auf 308 Millionen Euro (Vorjahr: 341 Millionen Euro). Alle vier Sparten des Konzerns erwirtschafteten deutlich positive Ergebnisbeiträge. Der Konzernjahresüberschuss wurde durch Sondereffekte in Höhe von insgesamt 156 Millionen Euro stark belastet, die insbesondere durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen entstanden sind. Unter dem Strich erzielte Voith einen Konzernjahresüberschuss von 63 Millionen Euro (Vorjahr: 114 Millionen Euro), der damit auf der im Laufe des Jahres erwarteten Höhe liegt.

„Obwohl das vergangene Geschäftsjahr schwieriger war als erwartet, hat sich unser Geschäftsmodell einmal mehr als robust erwiesen“, erklärte
Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH. „Wir haben nicht nur marktbedingte Schwächen in einzelnen Bereichen weitgehend kompensiert, sondern auch hohe Einmalaufwendungen zur Zukunftssicherung aus eigener Kraft gestemmt“, so Lienhard weiter. Voith-Finanzchef Dr. Hermann Jung ergänzte: „Unsere fundamentale Ertragskraft ist unverändert intakt. Wir haben auch im anspruchsvollen Geschäftsjahr 2013 einen positiven Free Cashflow und Voith weist wiederum keine Nettoverschuldung auf, sondern verfügt über Nettoliquidität.“

Konzernweites Programm Voith 150+ gestartet

Um die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft zu stellen, hat Voith im Geschäftsjahr 2013 das Programm Voith 150+ gestartet (2017 feiert Voith sein 150. Firmenjubiläum). Im Mittelpunkt stehen die Optimierung von Strukturen und Prozessen und des vorhandenen Portfolios. Die Restrukturierungen und Effizienzsteigerungsmaßnahmen im Rahmen von Voith 150+ werden jährliche Kosteneinsparungen von insgesamt 150 Millionen Euro bringen. Zusätzlich erwartet Voith die Freisetzung von Working Capital in Höhe von 100 Millionen Euro.

Die Maßnahmen umfassen laufende Restrukturierungen und Kapazitätsanpassungen, schwerpunktmäßig an die Marktpotenziale und Wachstumsperspektiven in Europa, sowie die Überprüfung des Portfolios auf schwächere Aktivitäten, oder solche ohne strategische Perspektive im Voith-Konzern, wie zum Beispiel die Lokomotivenfertigung. Darüber hinaus sollen weitere Wachstumspotenziale ausgeschöpft werden, z.B. durch die Erschließung neuer Märkte und Regionen, den Ausbau des wachstumsstarken Servicegeschäfts sowie den weiteren Ausbau lokaler Wertschöpfung in Wachstumsmärkten. Neben organischem Wachstum aus diesen Aktivitäten sind auch Akquisitionen möglich, vor allem zur Arrondierung des bestehenden Portfolios.

Unterschiedliche Entwicklung der vier Konzernbereiche

Voith Hydro, der Komplettanbieter für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken, konnte seinen Umsatz um 6 Prozent auf 1,388 Milliarden Euro steigern. Aufgrund des Fehlens großer Wasserkraftprojekte, die das Neugeschäft in den vergangenen Jahren geprägt hatten, blieb der Auftragseingang wie erwartet mit 1,2 Milliarden Euro unter dem hohen Vorjahreswert, lag aber auf einem zufriedenstellenden Niveau.

Voith Industrial Services, der globale Anbieter technischer Dienstleistungen für die Schlüsselindustrien Automotive, Energie, Chemie und Petrochemie sowie Maschinenbau und Aerospace, steigerte den Umsatz um
8 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Gründe für das Wachstum waren zum einen die gute Geschäftsentwicklung in der Sparte Automotive, zum anderen Ergänzungen im Konsolidierungskreis. Auch bereinigt um diese Effekte konnte Voith Industrial Services den Umsatz steigern.

Bei Voith Paper, dem Wegbereiter der Papierindustrie, ging der Umsatz aufgrund der anhaltenden Rezession im Markt für grafische Papiermaschinen um 6 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zurück. Die Marktentwicklung hinterließ wie vorhergesagt im Auftragseingang deutliche Spuren, der um 22 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro sank.

Voith Turbo, der Spezialist für Antriebstechnik, verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang auf 1,5 Milliarden Euro (minus 3 Prozent), der jedoch in dieser Höhe prognostiziert war. Der Auftragseingang lag, maßgeblich beeinflusst durch eine niedrigere Nachfrage aus dem Bergbausektor, bei 1,4 Milliarden Euro und blieb damit um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Insgesamt profitierte der Konzern auch im Geschäftsjahr 2013 von globalen Megatrends wie Mobilität und Urbanisierung, Erneuerbaren Energien oder ressourcenschonender Produktion sowie seiner marktführenden Position in allen Kerngeschäften.

Ausblick 2014: Steigendes Ergebnis erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 erwartet Voith weiterhin keine spürbaren konjunkturellen Impulse auf seinen Märkten. Der Fokus des Konzerns wird vor diesem Hintergrund auf einer weiteren Verbesserung von Cashflow und Rendite liegen. Die im Rahmen von Voith 150+ eingeleiteten Maßnahmen werden sich bereits im laufenden Geschäftsjahr positiv auswirken und zu einer Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses beitragen. Da der Großteil der Restrukturierungsaufwendungen bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr verbucht wurde, rechnet Voith mit einer überproportionalen Steigerung des Jahresüberschusses. Umsatz und Auftragseingang dürften hingegen stabil bleiben. „Wir werden die Phase konjunktureller Schwäche im Investitionsgütersektor nutzen, um unsere strategischen und operativen Initiativen mit Hochdruck voranzutreiben und so das Unternehmen auf künftiges, profitables Wachstum optimal einstellen“, so Konzernchef Lienhard.

Der vollständige Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2013 kann unter Presse/Berichte & Magazine auf www.voith.de abgerufen werden.

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