12.06.2015
Delegation der äthiopischen Regierung besucht Voith in Heidenheim und informiert sich über die Wasserkraft-Technologie
- Äthiopische Regierungsmitglieder zu Gast in Heidenheim
- Energieerzeugung aus Wasserkraft ist für Afrika sehr wichtig und birgt hohe Ausbaupotenziale
- Voith Hydro unterstützt mit seinen Produkten das Wachstum in Afrika nachhaltig
Zu den Mitgliedern der Delegation gehörte unter anderem die äthiopische Ministerin für Wissenschaft und Technologie, Demitu Hambisa. Im Rahmen des Besuchs besichtigte die Delegation das hydraulische Forschungs- und Entwicklungszentrum von Voith Hydro. Ein besonderes Augenmerk galt dabei dem modernen Labor, in dem Modellversuche von Neuanlagen stattfinden. „Ich finde das umfangreiche Know-how von Voith im Bereich der Wasserkraft bemerkenswert. Besonders beeindruckend war für mich ein Einblick in das weltweite Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk des Unternehmens“, sagte Ministerin Demitu Hambisa.
„Wir fühlen uns vom Besuch der Delegation der äthiopischen Regierung sehr geehrt“, sagte Christer Parkegren, Vorsitzender der Geschäftsführung von Voith Hydro Heidenheim. „In Afrika gibt es riesiges, nicht erschlossenes Potenzial zur Nutzung der Wasserkraft, sodass wir uns sehr über das Interesse und die Unterstützung für den weiteren Ausbau der Wasserkraft freuen.“
Der afrikanische Kontinent verfügt über große, noch nicht erschlossene Wasserkraftressourcen: Das technisch realisierbare Wasserkraftpotenzial wird auf 435 GW geschätzt, wovon mit rund 26 GW erst ein Bruchteil erschlossen ist. Mit einem wirtschaftlich realisierbaren Potenzial von über 45 GW und einer installierten Leistung von nur gut 2 GW nutzt auch Äthiopien bisher nur einen geringen Teil seines Wasserkraftpotenzials zur Stromerzeugung, das zu den größten in Afrika gehört. In den kommenden Jahren wird Äthiopien die installierte Leistung sukzessive auf 10 GW erhöhen.
Die Projekthistorie von Voith in Äthiopien reicht mit der Lieferung für das Wasserkraftwerk Lixour bis in die 1950er Jahre zurück. Weitere wichtige Projekte sind Koka (1958), Awash II und III (1964) sowie Gilgel Gibe I (2004) und II (2008). Allein Gilgel Gibe II hat bei seiner Inbetriebnahme die installierte Wasserkraftkapazität in dem Land verdoppelt und den Bevölkerungsanteil mit Zugang zur Stromversorgung von 15 auf 50 Prozent erhöht. Auch in anderen afrikanischen Ländern stattet Voith bedeutende Wasserkraftwerke aus: Dazu gehören unter anderem die Ausrüstung für das 700-MW-Projekt Cambambe II in Angola und die Modernisierung von zwei 55-MW-Maschineneinheiten für Inga I in der Demokratischen Republik Kongo.
Viele Staaten in Afrika setzen beim Ausbau ihrer Energieversorgung wie Äthiopien auf Wasserkraft. Ziel ist es, die kontinuierlich wachsende Bevölkerung und die sich dynamisch entwickelnde Wirtschaft zuverlässig und lückenlos mit Strom zu versorgen. Wasserkraft ist für eine sichere, stabile und klimafreundliche Stromversorgung besonders geeignet. Sie leistet zudem einen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung, fördert die regionale Entwicklung und unterstützt die afrikanischen Länder in ihrem Bestreben, unabhängiger von Energieimporten zu werden.
Zur Bedeutung von Wasserkraft
Wasserkraft ist die größte, älteste und dabei zuverlässigste Form erneuerbarer Energieerzeugung. Sie leistet weltweit einen unverzichtbaren Beitrag zu stabiler Stromversorgung und damit zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung – in Industrieländern gleichermaßen wie in stark wachsenden Regionen. Zudem trägt Wasserkraft signifikant zu einer klimaschonenden Energiegewinnung bei. Voith ist seit den Anfängen der Wasserkraftnutzung ein führender Anbieter dieser Technologie und entwickelt diese kontinuierlich weiter.
Über das Unternehmen
Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 39.000 Mitarbeitern, 5,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.