09.12.2015
Voith auf dem Weg zu neuer Stärke
Ergebnis deutlich verbessert, Jahresziele übertroffen
- Operatives Ergebnis im Konzern um 15 Prozent gewachsen
- Gesamtprofitabilität gesteigert
- Auch Voith Paper mit signifikantem Ergebnissprung
- Konzernweites Erfolgsprogramm Voith 150+ greift:
Bereits 220 Millionen Euro Einsparungen bis 2016 eingebucht - Neuer Konzernbereich Voith Digital Solutions gegründet
- Voith-Chef Lienhard: „Das abgelaufene Geschäftsjahr spiegelt die enorme Umbauleistung der letzten Jahre. Voith nimmt wieder Fahrt auf.“
Den Umsatz seiner fortgeführten Aktivitäten konnte Voith ebenfalls steigern, er stieg um drei Prozent auf 4,30 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,17 Milliarden Euro). Der Umsatz von Voith Industrial Services in Höhe von gut einer Milliarde Euro ist hier ebenfalls bereits nicht mehr enthalten. Die Gesamtprofitabilität des Konzerns (Return on Capital Employed) erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 12,2 Prozent. Damit hat Voith sowohl bei Umsatz, Betriebsergebnis wie auch bei Gesamtprofitabilität die kommunizierten Jahresziele zum Teil deutlich übertroffen. Besonders erfreulich war die Entwicklung von Voith Paper: Das Betriebsergebnis des Konzernbereichs sprang von 9 auf 58 Millionen Euro – ein Beleg dafür, dass die eingeleiteten bzw. bereits umgesetzten Maßnahmen zur Anpassung an die veränderte Marktsituation im Bereich Voith Paper erfolgreich sind.
Aufgrund der für das konzernweite Erfolgsprogramm Voith 150+ angefallenen Restrukturierungskosten, die sich im Gesamtjahr auf 231 Millionen Euro beliefen, war der Jahresüberschuss dagegen, wie geplant und angekündigt, negativ: Er belief sich auf minus 93 Millionen Euro (Vorjahr: plus 41 Millionen Euro).
Der Auftragseingang blieb, wie erwartet auf dem guten Vorjahreswert. In den fortgeführten Bereichen wurden insgesamt Aufträge im Volumen von 4,39 (Vorjahr: 4,40) Milliarden Euro akquiriert. Der Auftragsbestand des Voith-Konzerns betrug zum Ende des Geschäftsjahres 5,29 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,38 Milliarden Euro). Damit lag die Book-to-Bill-Rate über eins, d.h. Voith lebte nicht von der Auftragssubstanz.
„Hinter uns liegt ein hartes Stück Arbeit für Voith. Wir haben in den letzten drei Jahren umfangreiche Restrukturierungsanstrengungen geleistet und unsere Konzernstrategie konsequent überarbeitet. Das abgelaufene Geschäftsjahr spiegelt die enorme Umbauleistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider. Voith nimmt wieder Fahrt auf. Unser konzernweites Erfolgsprogramm Voith 150+ wirkt und wir machen deutlich sichtbare Fortschritte auf dem Weg zu neuer Stärke“, erklärte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Geschäftsführung der Voith GmbH.
Erfolgsprogramm Voith 150+:
Maßnahmen für 220 Millionen Euro Kosteneinsparungen bis 30. September 2016 bereits beschlossen und auf dem Weg, neuer Konzernbereich Voith Digital Solutions gegründet
Zu den wichtigsten Weichenstellungen des abgelaufenen Jahres gehörte die Entscheidung zum Verkauf der Sparte Voith Industrial Services und damit zur klaren Fokussierung des Konzerns auf seine Technologie- und Engineering-Kompetenz. Der Verkaufsprozess für Voith Industrial Services läuft planmäßig, ein Abschluss wird spätestens im ersten Halbjahr 2016 erwartet. Daneben hat Voith mit dem Einstieg beim Roboterhersteller KUKA sein Engagement im Bereich Automatisierung und Industrie 4.0 gezielt verstärkt.
Die Re-Fokussierung auf die Technologiekompetenz und die digitale Agenda sind Teil des mit dem konzernweiten Erfolgsprogramm Voith 150+ eingeleiteten umfassenden Konzernumbaus, mit dem Voith seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Technologieführerschaft sichert. Von dem Programm erwartet Voith Kosteneinsparungen von jährlich rund 250 Millionen Euro. Zum Geschäftsjahresende waren hiervon bereits Maßnahmen mit einem Einspargegenwert von insgesamt 220 Millionen Euro bis September 2016 beschlossen und auf den Weg gebracht.
Im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz gab Konzernchef Dr. Hubert Lienhard außerdem die Gründung eines neuen Konzernbereichs bekannt. Im neuen Konzernbereich Voith Digital Solutions werden alle Kompetenzen aus den Bereichen IT, Automatisierung, Software und Sensorik gebündelt. Auch die Venture- und Start-up-Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0 werden künftig im neuen Konzernbereich Voith Digital Solutions angesiedelt. Der Bereich startet mit rund 600 Mitarbeitern und circa 250 Millionen Euro Umsatzvolumen aus bereits existierendem Geschäft. „Wir wollen ein Unternehmen werden, das den digitalen Wandel in unseren Industrien maßgeblich mitgestaltet, genauso wie wir vor 150 Jahren bereits die erste industrielle Revolution mitgestaltet haben. Mit der Gründung unseres Konzernbereiches Voith Digital Solutions konzentrieren wir uns vor allem darauf, neue Geschäftsmodelle für unsere bestehenden Kundenmärkte, sowie neue, bisher nicht von Voith bediente Märkte und Branchen zu entwickeln. Wir sehen hier für einen etablierten Technologieführer wie Voith mit großem Domänenwissen erhebliche Wachstumspotenziale, die wir heben wollen“, so Lienhard.
Alle Konzernbereiche mit deutlich schwarzen Zahlen
Voith Paper mit Ergebnissprung
Alle Konzernbereiche zeigten sich im abgelaufenen Jahr in robuster Verfassung und leisteten einen deutlich positiven Beitrag zum operativen Ergebnis.
Voith Hydro konnte den Umsatz des Vorjahres knapp behaupten, bei annähernd konstanter Profitabilität. Der Auftragseingang blieb allerdings deutlich hinter dem hohen Vorjahresniveau zurück. Voith Paper hat sowohl seinen Umsatz als auch seinen Auftragseingang deutlich verbessert. Die deutlich gesteigerte Profitabilität belegt den Erfolg der in den vergangenen Jahren vorgenommenen Anpassungsmaßnahmen. Voith Turbo konnte das Vorjahresniveau beim Auftragseingang annähernd wieder erreichen und seinen Umsatz leicht steigern.
Ausblick: Verhalten optimistisch
Auch im Geschäftsjahr 2015/16 erwartet Voith angesichts der konjunkturellen Abschwächung in bedeutenden Märkten wie China und eines allgemein weiterhin verhaltenen Investitionsklimas in wichtigen Branchen und Regionen sowie niedriger Rohstoffpreise anspruchsvolle Rahmenbedingungen.
Vor diesem Hintergrund geht der Konzern im laufenden Geschäftsjahr bei konservativer Planung von einer stabilen Entwicklung von Umsatz und Auftragseingang aus. Das operative Ergebnis dürfte sich durch die zunehmend spürbaren Auswirkungen von Voith 150+ weiter verbessern. Vorrausetzung hierfür ist eine weiterhin stabile Entwicklung der Weltkonjunktur. Für Voith wird insbesondere die weitere wirtschaftliche Entwicklung der für das Unternehmen wichtigen Märkte China und Brasilien intensiv zu beobachten sein: Sollte sich das Wachstum in China stärker abschwächen als derzeit prognostiziert und sollte Brasilien tiefer in die Rezession rutschen als derzeit von Ökonomen erwartet, würde die Weltwirtschaft als Ganzes und auch die Ertragslage von Voith darunter leiden.
Beim Jahresüberschuss plant Voith aufgrund des Wegfalls der hohen Restrukturierungsaufwendungen wieder mit deutlich positiven Zahlen.
„Wir haben für das kommende Geschäftsjahr eine konservative, solide Planung und sind sehr zuversichtlich, dass die Effekte aus unserem konzernweiten Erfolgsprogramm Voith 150+ weiter zum Tragen kommen werden und wir auch im nächsten Jahr unseren Weg der erfolgreichen Konsolidierung fortsetzen. Gleichzeitig wissen wir, dass trotz aller interner Anstrengungen die konjunkturelle Entwicklung unserer Schlüsselmärkte, hier ist insbesondere China zu nennen, entscheidend für unseren Erfolg im kommenden Jahr sein wird“, so Konzernchef Lienhard.
Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 20.000 Mitarbeitern, 4,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.*
*Ohne den nicht fortgeführten Konzernbereich Voith Industrial Services.