30.05.2016
Voith setzt Konzernumbau weiter konsequent um Operatives Ergebnis der Konzernbereiche legt zu
- Deutlicher Anstieg des Auftragseingangs und robuste Umsatzentwicklung im Konzern
- Konzernergebnis nach Steuern deutlich über Vorjahreswert
- Halbjahreszahlen geprägt durch Sondereffekte
- Einigung über Verkauf von Industrial Services mit Triton erzielt
- Voith-Chef Lienhard: „Wir setzen unser Erfolgsprogramm 150+ weiter konsequent um“
„Wir sind trotz herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auch im laufenden Geschäftsjahr weiter auf Kurs und setzen unser angekündigtes Programm weiter Schritt für Schritt um. Zugleich machen wir gute Fortschritte in allen unseren operativen Geschäftsbereichen, die sich in einem teilweise schwierigen Umfeld mit schwacher wirtschaftlicher Dynamik gut behaupten konnten“, erklärte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung.
In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres (Oktober 2015 bis März 2016) hat der Voith-Konzern mit seinen fortgeführten Aktivitäten, also ohne Berücksichtigung von Voith Industrial Services, einen Auftragseingang in Höhe von insgesamt 2,16 Milliarden Euro verbucht. Das entspricht einem Zuwachs von 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand erhöhte sich gegenüber dem Ende des vorherigen Geschäftsjahres auf 5,49 (5,29) Milliarden Euro.
Den Umsatz der fortgeführten Aktivitäten konnte Voith mit 2,04 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil halten. Der leichte Rückgang um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr geht etwa zur Hälfte auf negative Währungseffekte zurück. Die operativen Ergebnisse der Konzernbereiche legten in Summe gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Aufgrund einmaliger Bewertungseffekte bei einzelnen Fremdwährungspositionen auf Holdingebene sank das Betriebsergebnis des Konzerns gegenüber dem Vorjahr allerdings von 120 auf 97 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich im Halbjahr deutlich von minus 131 Millionen Euro auf minus 48 Millionen Euro, unter anderem wegen des Wegfalls hoher Restrukturierungskosten. Ohne Berücksichtigung außerplanmäßiger Abschreibungen von 71 Millionen Euro, unter anderem auf Wertpapiere, hätte im Halbjahr ein Überschuss von 23 Millionen Euro zu Buche gestanden.
„Ungeachtet der Sondereinflüsse des ersten Halbjahres greift unser konzernweites Erfolgsprogramm Voith 150+. Die fundamentale Ertragskraft des Voith-Konzerns verbessert sich erkennbar“, erläutert Lienhard die Entwicklung des Gesamtkonzerns in den ersten sechs Monaten.
Alle drei Konzernbereiche robust
Die drei fortgeführten Konzernbereiche Hydro, Paper und Turbo haben sich in den ersten sechs Monaten erfolgreich entwickelt.
Voith Hydro profitierte neben dem guten Basisgeschäft vom Gewinn eines Großauftrags in Kanada zur Lieferung von sechs vertikalen Francis Turbinen, sechs Generatoren sowie Nebenanlagen des Site C Clean Energy Projects (Site C) am Peace River im Nordosten von British Columbia (BC). Das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 320 Millionen Euro. Infolge dessen lag der Auftragseingang deutlich über Vorjahr. Der Umsatz blieb annähernd stabil und übertraf damit die prognostizierten Erwartungen. Dazu hat insbesondere das starke Servicegeschäft beigetragen, aber auch bei der Ausrüstung und Modernisierung von Wasserkraftwerken fiel der Umsatz besser aus als erwartet.
Im Konzernbereich Voith Paper blieben Auftragseingang und Umsatz aufgrund eines schwächeren Projektgeschäfts unter dem sehr starken Vorjahreshalbjahr, stabilisierten sich in einem weiterhin schwierigen Markt jedoch auf einem zufriedenstellenden Niveau.
Bei Voith Turbo entwickelten sich die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich, wobei insbesondere Power, Oil & Gas sowie Mining & Metals unter den stark gesunkenen Öl-und Rohstoffpreisen und der damit einhergehenden Investitionszurückhaltung großer Kunden litten. Rail und Commercial Vehicles entwickelten sich demgegenüber positiv. Insgesamt konnte Voith Turbo seinen Umsatz leicht steigern während der Auftragseingang zurückging.
Prognosen für Umsatz und Auftragseingang bestätigt
Für den weiteren Jahresverlauf erwartet der Voith-Konzern weiterhin herausfordernde Rahmenbedingungen für sein Geschäft. Er geht von einer anhaltend fragilen weltwirtschaftlichen Entwicklung und insbesondere von einem nach wie vor schwierigen Umfeld für Investitionsgüter aus. Nach Abschluss der ersten Hälfte des Geschäftsjahres, in denen sich alle drei Konzernbereiche in robuster Verfassung gezeigt hatten, bestätigt Voith gleichwohl seine Prognosen für Umsatz und Auftragseingang. So wird für das Gesamtjahr 2015/16 weiterhin eine stabile Entwicklung beim Konzernumsatz erwartet. Auch der Auftragseingang dürfte sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen.
Beim Betriebsergebnis wie auch beim Jahresüberschuss kann die Jahresprognose jedoch voraussichtlich nicht gehalten werden. Aufgrund der Bewertungseffekte bei Fremdwährungspositionen, die gegen die positiven Effekte von „Voith 150+“ wirken dürften, wird nun ein Rückgang des Betriebsergebnisses erwartet. Das Konzernergebnis nach Steuern wird sich auch auf Gesamtjahressicht verbessern. Die außerplanmäßigen Abschreibungen verhindern jedoch, dass ein deutlich positives Konzernergebnis erreicht wird, so wie es ursprünglich prognostiziert war.
Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867, ist Voith heute mit rund 20.000 Mitarbeitern, 4,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.*
*Ohne den nicht fortgeführten Konzernbereich Voith Industrial Services