29.05.2013

Voith trotz Marktschwäche stabil auf Vorjahresniveau

  • Auftragseingang mit 2,6 Milliarden über Vorjahr
  • Umsatz mit 2,7 Milliarden Euro leicht rückläufig
  • Jahresüberschuss liegt bei 60 Millionen Euro nahezu auf Vorjahr
  • Konjunkturelle Stimmung und Sonderbelastungen trüben Halbjahr
Heidenheim. Der Voith-Konzern hat das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/2013 (zum 31. März) in einem herausfordernden Marktumfeld mit einer Seitwärtsbewegung abgeschlossen. Das Unternehmen liegt in den wesentlichen Kennzahlen stabil auf Vorjahresniveau.

Voith sicherte sich im ersten Halbjahr 2012/13 neue Aufträge im Wert von 2,63 Milliarden Euro – ein Plus von 2 Prozent (Vorjahr: 2,57 Milliarden Euro). Der Auftragsbestand lag zum 31. März 2013 bei 5,9 Milliarden Euro und bewegte sich damit leicht unter dem Niveau zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres (30. September 2012: 6,1 Milliarden Euro). Der Umsatz des international agierenden Familienunternehmens ging um 1 Prozent auf 2,72 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,74 Milliarden Euro) zurück. Der Jahresüberschuss liegt zum Halbjahr mit 60 Millionen Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 63 Millionen Euro).

Voith führt die schwache Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2012/13 vor allem auf zwei Faktoren zurück. Zum einen agieren Kunden derzeit sehr zurückhaltend und warten mit Neuinvestitionen vor dem Hintergrund des unsicheren wirtschaftlichen Klimas ab. Zum anderen hinterlässt der strukturelle Umbruch im Markt für graphische Papiermaschinen im Konzernbereich Voith Paper wie bereits angekündigt nach wie vor Spuren. Die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen benötigen Zeit, um die Ergebnissituation des Konzernbereiches wirksam auf das frühere Niveau zurückzuführen. Darüber hinaus hat vor allem der konjunkturbedingte Umsatzrückgang im Konzernbereich Voith Paper dort Betriebsergebnis und Jahresüberschuss reduziert. Die andauernde Rezession der Papierindustrie, die besonders das Neuanlagengeschäft betrifft, wird die Ergebnissituation des Konzerns auch in den nächsten Monaten weiter beeinträchtigen.

Getrübt wurde die Halbjahresbilanz auch durch eine Reihe von besonderen Belastungen, insbesondere im Konzernbereich Voith Turbo. Hierzu zählen beispielsweise der Verlust von profitablem Umsatzvolumen im Ölund Gasgeschäft mit dem Iran aufgrund verschärfter Sanktionsmaßnahmen, Steuerbelastungen für Vorperioden sowie Abschreibungen.

„Insgesamt fehlt derzeit der konjunkturelle Rückenwind“, sagt Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung. „Wir profitieren in dieser Phase jedoch von unserem breit aufgestellten Portfolio und unserer starken Positionierung in unseren Branchen. Dies sichert uns trotz der bislang schwachen Marktentwicklung eine stabile Basis“, so Lienhard.

Konzernbereiche zeigen uneinheitliches Bild
Voith Hydro blickt u. a. dank eines stabilen globalen Wasserkraftmarktes im ersten Halbjahr 2012/13 verhalten optimistisch auf die kommenden sechs Monate. Im Berichtszeitraum hat Voith Hydro den Umsatz um 2 Prozent auf 659 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr: 645 Millionen Euro). Der Auftragseingang lag bei 656 Millionen Euro (Vorjahr: 489 Millionen Euro).

Der Geschäftsbereich Voith Industrial Services hat im ersten Halbjahr 2012/13 seinen Umsatz und Auftragseingang deutlich auf 573 Millionen Euro (Vorjahr: 506 Millionen Euro) gesteigert – ein Plus von 13 Prozent.

Voith Paper blickt auf ein schwieriges erstes Halbjahr 2012/13 zurück: Umsatz und Auftragseingang waren rückläufig. Der Umsatz sank um 9 Prozent auf 757 Millionen Euro (Vorjahr: 831 Millionen Euro). Im Berichtszeitraum hat Voith Paper Aufträge in Höhe von 672 Millionen Euro gewonnen – ein Rückgang um 14 Prozent (Vorjahr: 785 Millionen Euro).

Das Geschäft bei Voith Turbo ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück. Der Umsatz lag bei 722 Millionen Euro – das sind 4 Prozent weniger (Vorjahr: 751 Millionen Euro). Der Auftragseingang lag im ersten Halbjahr 2012/13 bei 724 Millionen Euro (Vorjahr: 781 Millionen Euro) – ein Rückgang um 7 Prozent.

Auch für zweites Halbjahr keine dynamische Entwicklung erwartet
Voith rechnet auch im zweiten Halbjahr 2013 mit keinem oder nur sehr geringem Wachstum der Weltwirtschaft. Demensprechend werden die kommenden sechs Monate weiterhin durch anhaltende Unsicherheit gekennzeichnet sein. Dies wird sich auch auf die Voith-Zielmärkte Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe, Transport & Automotive auswirken. „Wir erwarten hier keine Verbesserungen. Das Investitionsklima wird gedämpft bleiben“, sagt Lienhard.

Vor diesem Hintergrund geht der Voith-Konzern für das Geschäftsjahr 2012/13 von einer verhaltenen Seitwärtsentwicklung aus. Das Unternehmen rechnet mit einem geringeren Auftragseingang und einem Konzernumsatz in der Region des Vorjahres. Auch das betriebliche Ergebnis vor Ergebnis aus Sondereinflüssen wird etwa auf Vorjahresniveau erwartet. Das Konzernjahresergebnis wird wiederum positiv ausfallen, es wird in seiner Höhe allerdings durch die beschriebenen Belastungen beeinflusst sein. Neben diesen Effekten wird es vor allem von der Länge und Tiefe der Rezession im Neugeschäft für Papiermaschinen abhängen, welches Niveau der Jahresüberschuss letztendlich erreicht.

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 42.000 Mitarbeitern, 5,7 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.

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