29.05.2015

Robuste Geschäftsentwicklung des Voith-Konzerns – Erfolgsprogramm Voith 150 greift

  • Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2014/15 auf vergleichbarer Ba-sis um gut 5 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro gesteigert
  • Betriebsergebnis gegenüber Vorjahr deutlich auf 137 Millionen Euro verbessert
Heidenheim. Die Geschäftsentwicklung des Voith-Konzerns hat sich in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2014/15 in einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld sichtbar stabilisiert. Der zuvor rückläufige Umsatz stieg von Oktober 2014 bis März 2015 gegenüber dem um Konsolidierungskreisänderungen bereinigten Vorjahreswert um gut 5 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro. Dazu trugen positive Währungseffekte, aber auch ein kräftiges organisches Wachstum in den Konzernbereichen Voith Paper und Voith Industrial Services bei. Dagegen entwickelte sich der Auftragseingang des Voith-Konzerns nach dem spürbaren Anstieg des Vorjahres wieder etwas verhaltener: Er ging im ersten Halbjahr von 2,78 Milliarden Euro auf 2,37 Milliarden Euro zurück. Grund für diesen Rückgang sind in erster Linie Verschiebungen bei Projektvergaben im Konzernbereich Voith Hydro, wo verschobene Projektzugänge für das zweite Halbjahr erwartet werden.

Aufgrund des höheren Konzernumsatzes, aber vor allem durch die im Rahmen des Erfolgsprogramms „Voith 150+“ initiierten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung verbesserte sich das operative Ergebnis überproportional zum Umsatz: Das Betriebsergebnis des Konzerns stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 12 Prozent auf 137 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss war im ersten Halbjahr dagegen, wie erwartet und angekündigt, mit minus 131 Millionen Euro (Vorjahr: plus 30 Millionen Euro) negativ. Grund dafür waren planmäßige Sonderbelastungen durch die im Rahmen von „Voith 150+“ laufenden Restrukturierungen. Diese Belastungen summieren sich im laufenden Geschäftsjahr insgesamt auf einen dreistelligen Millionenbetrag.

Mit dem konzernweiten Erfolgsprogramm „Voith 150+“ stellt der Konzern die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft. Im Mittelpunkt stehen dabei die Optimierung von Strukturen und Prozessen sowie des vorhandenen Portfolios. Im ersten Halbjahr hat Voith im Rahmen von „Voith 150+“ die im Februar 2015 angekündigte Verschlankung der weltweiten Verwaltungsfunktionen auf den Weg gebracht und weitere Kapazitätsanpassungen bei Voith Paper eingeleitet.

Parallel dazu treibt der Voith-Konzern seine Fokussierung auf Engineering-Kompetenz im digitalen Zeitalter voran. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war nicht nur die im November 2014 erworbene Beteiligung von 25,1 Prozent am Roboterhersteller KUKA, sondern auch die Entscheidung, den Konzernbereich Voith Industrial Services, der personalintensive industrielle Dienstleistungen erbringt, zum Verkauf zu stellen. Die Verkaufsvorbereitungen wurden inzwischen angestoßen.

„Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr ist ermutigend, unsere Maßnahmen zur nachhaltigen Zukunftssicherung greifen“, erklärte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung.

Alle Konzernbereiche in robuster Verfassung
Der Umsatz des Konzernbereichs Voith Hydro blieb von Oktober bis März mit 656 Millionen Euro leicht unter dem sehr hohen Vorjahreswert von 668 Millionen Euro. In einem Markt, in dem nur wenige große Projekte vergeben wurden, hat sich der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr mit 376 Millionen Euro etwa halbiert. Diese Entwicklung kann aber nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden, da für das zweite Halbjahr mit der Vergabe mehrerer Großprojekte gerechnet wird und Voith Hydro als Weltmarktführer daran wie in der Vergangenheit angemessen partizipieren dürfte.

Voith Industrial Services präsentiert sich vor der geplanten Veräußerung in guter Verfassung. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz, bereinigt um Konsolidierungskreisänderungen (Verkauf DIW-Gruppe zum 30. September 2014, Kauf Helix Systems zum 31. Juli 2014), kräftig auf 555 (497) Millionen Euro zu, ein Plus von rund 9 Prozent. Das Wachstum wurde im Wesentlichen von der Division Automotive getragen.

Bei Voith Paper zeigten die Restrukturierungen der vergangenen Jahre in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres erste Wirkung. Der Umsatz wuchs deutlich um 15 Prozent auf 776 Millionen Euro. Auch der Auftragseingang von Voith Paper hat sich stabilisiert: Im ersten Halbjahr 2014/15 gewann der Bereich neue Aufträge im Volumen von 699 Millionen Euro, nur geringfügig weniger als im Jahr zuvor (709 Millionen Euro).

Voith Turbo hat sich in einem herausfordernden Marktumfeld gegenüber dem Vorjahr knapp behauptet. Der Umsatz lag mit 669 (682) Millionen Euro nur leicht unter Vorjahr. Dabei sind die Geschäftsbereiche Commercial Vehicles und Rail gewachsen, während der Umsatz in den Geschäftsbereichen Power, Oil & Gas sowie Mining & Metals unter Vorjahresniveau lag. Der Auftragseingang erreichte mit 733 Millionen Euro annähernd wieder den Vorjahreswert von 742 Millionen Euro.

Konzernprognose für Gesamtjahr bestätigt
Auf Basis der Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr und vor dem Hintergrund eines weiterhin gedämpften Investitionsklimas in wichtigen Branchen und Regionen bestätigt Voith seinen Ausblick vom Dezember für das Geschäftsjahr 2014/15 unter der Voraussetzung, dass die verschobenen Vergaben bei Voith Hydro im zweiten Halbjahr zum Tragen kommen. Der Konzern rechnet mit einem Umsatz etwa auf dem Niveau des um Konsolidierungskreisänderungen bereinigten Vorjahreswertes. Diese Planung gründet auf dem hohen Auftragsbestand, der sich per 31. März 2015 auf 5,27 Milliarden Euro belief, sowie auf der Erwartung eines insgesamt weiterhin stabilen Auftragseingangs.

Nach der deutlichen Verbesserung im ersten Halbjahr geht Voith auch für das Gesamtjahr 2014/15 von einem Anstieg des Betriebsergebnisses aus, wobei die Restrukturierungsmaßnahmen in der zweiten Jahreshälfte weitere positive Wirkungen entfalten werden. Aus heutiger Sicht werden alle Konzernbereiche operativ schwarze Zahlen schreiben, auch der von einer weiteren Restrukturierung betroffene Bereich Voith Paper. Trotz der positiven operativen Ergebnisentwicklung wird der Jahresüberschuss, wie bereits angekündigt, auch im Gesamtjahr 2014/15 aufgrund der hohen Sonderbelastungen aus Restrukturierungsmaßnahmen negativ ausfallen.

„Der eingeleitete Konzernumbau kommt gut voran. Die Verhandlungen mit den Betriebsratsgremien an allen betroffenen Standorten sind abgeschlossen. Damit werden in den nächsten Monaten die im Februar bekanntgegebenen Restrukturierungs- und Portfoliomaßnahmen konsequent abgearbeitet. ,Voith 150 +‘ wird unser Unternehmen wieder auf einen nachhaltig profitablen Wachstumspfad führen. Es liegt jedoch noch Arbeit vor uns“, so Konzernchef Lienhard. „Wir gehen entschlossen weitere Schritte auf unserem Weg, Voith in seinen Kernbereichen Hydro, Paper und Turbo nachhaltig als Technologieführer im digitalen Zeitalter aufzustellen. Es ist unser Ziel, die bestehenden Bereiche unseres Konzerns, in den nächsten Jahren gezielt um Kompetenzen in der Automatisierung und Industriesoftware zu erweitern und unser Portfolio entsprechend umzugestalten.“

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 39.000 Mitarbeitern, 5,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 50 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.

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