31.05.2012
Voith mit robustem Halbjahr weiter auf Wachstumskurs
- Umsatz um 4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro gesteigert
- Auftragseingang erwartungsgemäß unter dem Rekordwert des Vorjahres, Auftragsbestand weiterhin auf sehr hohem Niveau
- Konzernergebnis durch Rückgang bei Voith Paper belastet
- Voith-Chef Lienhard: „Voith hat in einem anspruchsvollen Marktumfeld einmal mehr seine Robustheit unter Beweis gestellt“
31. März) in einem insgesamt schwierigen Marktumfeld zufriedenstellend abgeschlossen. Das weltweit agierende Familienunternehmen steigerte den Konzernumsatz gegenüber dem Rekordwert des Vorjahreszeitraums weiter um 4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Der Auftragseingang blieb mit
2,6 Milliarden Euro erwartungsgemäß hinter dem herausragenden Vorjahreswert von 3,4 Milliarden Euro zurück, der unter anderem durch ein ungewöhnlich hohes Volumen an Großaufträgen im Bereich Voith Hydro zustande gekommen war. Der Auftragsbestand blieb gegenüber dem Ende des vergangenen Geschäftsjahres mit 5,9 (6,0) Milliarden Euro annähernd stabil.
„Voith hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres in einem anspruchsvollen Marktumfeld einmal mehr die Robustheit seines Geschäftsmodells unter Beweis gestellt“, erklärte Dr. Hubert Lienhard, Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung. „Wir sind dank unseres diversifizierten Portfolios und unserer insgesamt starken Marktposition in der Lage, Schwächen in einzelnen Branchen und Märkten zu kompensieren“, so Lienhard weiter.
Alle Märkte zeichneten sich in der Berichtsperiode durch einen hohen Preisdruck und eine allgemeine Nervosität aufgrund einer Vielzahl von makroökonomischen Unsicherheiten aus. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres befanden sich vier der fünf von Voith bedienten Märkte – Energie, Öl & Gas, Rohstoffe sowie Transport & Automotive – auf einem moderaten Wachstumskurs. Entsprechend entwickelten sich die Bereiche Voith Hydro, Voith Turbo und Voith Industrial Services weiterhin positiv – mit durchweg steigenden Umsätzen, wobei Voith Hydro mit einem Plus von 12 Prozent herausragte.
Im Gegensatz dazu befindet sich der Papiermarkt in einem tiefgreifenden strukturellen Wandel: Zum einen sinkt durch die flächendeckende Digitalisierung des Alltags durch Endgeräte wie iPad und die sich hierdurch ändernden Konsumgewohnheiten der Bedarf an sogenannten grafischen Papieren schneller als erwartet. Solche Papiere werden zum Beispiel für den Druck von Zeitungen oder Magazinen benötigt. Zum anderen wächst die Nachfrage nach Papiermaschinen mittel- bis langfristig vor allem in Asien und dort hauptsächlich im wettbewerbsintensiven Marktsegment mittelgroßer Papiermaschinen. Dieses neue Segment ist geprägt durch eine niedrigere Preisstruktur, einen aggressiveren und größeren Kreis lokaler Wettbewerber und deutlich höheren Kostendruck. Der Konzernbereich hat sich im laufenden Geschäftsjahr zu einem umfangreichen Restrukturierungsprogramm entschlossen und schnell auf diese Entwicklung eingestellt. Ziel ist es, den Konzernbereich Voith Paper für einen künftig anders strukturierten Papiermarkt nachhaltig profitabel aufzustellen und weiterhin die Marktführerschaft zu beanspruchen.
Vor dem Hintergrund dieser Veränderungen konnte der Konzernbereich Voith Paper in den ersten sechs Monaten nicht an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen. Er verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang, ein deutliches Minus beim Auftragseingang und ein stark rückläufiges Ergebnis, das auch das Ergebnis des Gesamtkonzerns belastet. Mit 63 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum
95 Millionen) konnte Voith allerdings dank der guten Ergebnissituation in den drei übrigen Bereichen auf Konzernebene insgesamt wiederum ein zufriedenstellendes Halbjahresergebnis erzielen.
Als Signal für die Zukunftsfähigkeit von Voith und als Bekenntnis zum Standort Deutschland gab Voith-Chef Lienhard anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen offiziell bekannt, dass Voith am Stammsitz des Familienunternehmens in Heidenheim rund 16 Mio. Euro in den Bau eines neuen Ausbildungszentrums investieren wird. Der Entwurf des Leinfelder Architekten Eberhard Faecke setzt auf Transparenz, Funktionalität und Inspiration. Die Bauarbeiten werden in den nächsten Wochen beginnen, bis Ende 2013 soll das neue Ausbildungszentrum fertiggestellt und eröffnet werden.
Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres ist Voith trotz der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten und der grundlegenden Transformation im Papiermarkt weiterhin verhalten optimistisch. Bis auf Voith Paper werden im Gesamtjahr 2011/12 voraussichtlich alle Konzernbereiche Umsatz und Ergebnis erneut steigern können. Damit wird auch beim Konzernumsatz ein leichtes Plus erwartet. Der Auftragseingang dürfte wegen der bereits im Geschäftsbericht 2010/2011 angekündigten Normalisierungseffekte im Wasserkraftmarkt - hier waren im Vorjahreszeitraum außergewöhnlich viele Großprojekte vergeben worden - und der unerwartet deutlichen Rückgänge im Papiermarkt auch im Gesamtjahr erwartungsgemäß unter dem hohen Wert des Vorjahres bleiben.
„Das laufende Geschäftsjahr ist anspruchsvoller als das vorherige. Vorhersagen sind vor dem Hintergrund der anhaltenden Nervosität im Euro-Raum und der Konjunkturabkühlung in Asien schwer möglich. Trotzdem haben wir einmal mehr unter Beweis gestellt, dass wir schnell und entschlossen auf herausfordernde Situationen reagieren können. Unser ausbalanciertes Portfolio hilft uns, Schwächen in einzelnen Bereichen auszugleichen und auf Konzernebene weltweit weiterhin auf Wachstumskurs zu bleiben“, so Voith-Chef Lienhard. Unter der Vorraussetzung, dass die fundamentalen volkswirtschaftlichen Annahmen insbesondere für die
Euro-Zone und Asien für 2012 weiterhin Bestand haben, geht das Unternehmen in seiner Prognose davon aus, das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem positiven operativen Cashflow, einer weiteren Steigerung der Eigenkapitalquote und einem wiederum deutlich positiven Ergebnis abzuschließen.
Der vollständige Zwischenbericht zum 31. März 2012 ist unter http://voith.com/de/presse/berichte-und-magazine-18929.html verfügbar.
Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit gut
40.000 Mitarbeitern, 5,6 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in rund 50 Ländern in allen Regionen der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.