Eglisau

Eglisau, Schweiz

Die Modernisierung eines historischen Wahrzeichens

Ende 2006 erhielt Voith den Auftrag, die elektromechanischen Anlagen für die Modernisierung des Wasserkraftwerks Eglisau zu liefern. Inzwischen sind die Installationsarbeiten auf der Baustelle am Rheinufer in vollem Gang.

Neben der Aufgabe, die fast 100 Jahre alte Technik der originalen Francisturbine durch eine moderne Kaplanturbine zu ersetzen, galt es, einen weiteren und genauso wichtigen Auftrag zu erfüllen: die historische Bedeutung von Eglisau sollte erhalten werden. Der Schutz und die Bewahrung von Kraftwerk und Architektur mussten mit besonderer Sorgfalt geplant werden. Ein Großteil der Kraftwerkstechnik ist noch im ursprünglichen Zustand von circa 1920 und wird komplett erhalten bleiben.

Stück für Stück durchs Fenster

Das Projektmanagementteam von Peter Bührer bemerkte sehr schnell, dass das Tor des alten Krafthauses der Engpass für die Lieferung großer Bauteile für das Modernisierungsprojekt sein würde. Durch das Tor passen Teile von höchstens 4,5 Metern Breite, aber einige der neuen Teile sind mehr als 6,5 Meter breit - zum Beispiel die Schachtauskleidung.

„Es war klar, dass wir einen anderen Weg finden mussten, um das Material in das Krafthaus zu bekommen,“ erzählt Peter Bührer: „Uns blieb keine andere Wahl, als die Geräte Stück für Stück durch die Fenster zu heben. Daher wurden uns die Teile von einem Autokran in vertikaler Lage durch die Fenster gereicht.“ Im Gebäudeinneren unterstützt ein neuer Kran das historische Hebewerkzeug dabei, die Teile zu ihrer endgültigen Position im 80 bis 90 Metern langen Krafthaus zu transportieren.

Wie es mit Eglisau weitergeht

Bis 2012 wird Voith sieben 6,7 MW Kaplanturbinen, Generatoren und Regler sowie das gesamte Leitsystem liefern. „Die neuen Turbinen werden sogar mehr als die garantierte Leistung bringen“, meint Peter Bührer.

In über 85 Betriebsjahren hat das Wasserkraftwerk Eglisau mehr als 20 Milliarden kwh Strom erzeugt. Durch den Austausch der ursprünglichen Francisturbinen durch Kaplanturbinen erhöht sich der Durchfluss von 385 m3/s auf 500 m3/s. Damit kann die Jahresleistung um circa ein Drittel von 246 auf 314,5 gwh erhöht werden - genug Strom für rund 80 000 Haushalte.

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