Menü

Rasanter Umbau bei APP

In nur acht Tagen zum Rekordhalter

08.11.2013 - Die Kartonmaschine Xiaogang KM 6 des Papierherstellers APP sollte 1.100 m/min schaffen, mehr als je eine Anlage für hochwertigen Kunstdruckkarton zuvor. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden besaugte Siebtische und eine besaugte Walze eingebaut, die Pressenpartie wurde durch neue Wasserschaber und Spritzwannen ergänzt sowie die komplette Trockenpartie umgestaltet. Acht Tage durfte alles dauern und keine Stunde länger. Eigentlich nicht zu schaffen. Eigentlich.

Die Neugestaltung der Trockengruppe hatte das Ziel, zusätzliche Trockenkapazitäten zur Verfügung zu stellen, ohne die Länge der Trockenpartie zu verändern.
Es ist heiß und es ist eng und es wäre besser, wenn jetzt niemand einen Fehler macht. An massiven Kettenzügen schwebt der 7,5 t schwere Heißlufttrockner TurboDryer S langsam nach oben. Der Voith Montageleiter Andreas Schwab koordiniert dabei jeden Handgriff der Monteure. Die Männer stehen im Bauch der riesigen Kartonmaschine KM 6 des Papierherstellers APP. Trockenzylinder 5 – und später auch die Nummer 7 daneben – muss angehoben werden, um die Heißlufttrockner 3 und 4 darunter platzieren zu können.

Insgesamt hatte die Neugestaltung der Trockengruppe das Ziel, zusätzliche Trockenkapazität zur Verfügung zu stellen und dabei die Länge der Trockenpartie unverändert zu lassen. „Dieser Teil war mit Abstand der aufwändigste des ganzen Projekts“, sagt Projektleiter Robin Liang. „Wir mussten Zylinder bohren, Walzen ausbauen, die wir nicht mehr brauchten, schließlich Schaber entfernen, um genug Platz zu haben.“ Gebraucht wurde dieser, um auf den Zylindern 5 und 7 neue DuoStabilisatoren montieren zu können. Das Ziel war, aus einem freien Papierzug einen gestützten zu machen und so durch weniger Bahnabrisse die Geschwindigkeit deutlich zu steigern.

Dem diente auch eine zweite Maßnahme an der Trockengruppe: Voith befestigte auf den Zylindern 5 und 7 nacheinander ein Bohrgestell, mit dem mehrere tausend Löcher gebohrt wurden, um zukünftig einen gestützten Bahnlauf möglich zu machen. Bei dem Prozess dreht sich der Zylinder zyklisch unter dem Bohrgestell immer ein Stück weiter. Zweieinhalb Tage dauert allein dieser Vorgang für beide Zylinder, zweieinhalb von acht.

Wie ein Räderwerk. Keine Stunde darf also verloren gehen, das Team muss zusammenwirken wie das Räderwerk eines Getriebes. Robin Liang: „Bei so einem Umbau agieren 15 Leute oder mehr auf engstem Raum unter Zeitdruck, die Koordination muss hundertprozentig stimmen. Den Pyramidenbau im alten Ägypten stelle ich mir so ähnlich vor, da gab es auch wenige, die koordinierten, und viele, die an unzähligen Schnüren und Winden zogen, um die riesigen Steine zu bewegen.“
„Bei so einem Umbau agieren 15 Leute oder mehr auf engstem Raum unter Zeitdruck, die Koordination muss hundertprozentig stimmen. Den Pyramidenbau im alten Ägypten stelle ich mir so ähnlich vor, da gab es auch wenige, die koordinierten, und viele, die an unzähligen Schnüren und Winden zogen, um die riesigen Steine zu bewegen.“
Robin Liang, Projektleiter Voith Paper
Den Umbau in Xiaogang stemmten neun Voith Mitarbeiter und etwa ebenso viele des Kundenteams APP und der engagierten Montagefirma. Entscheidend für das Gelingen seien die Besprechungen am Ende jedes Arbeitstages, sagt Robin Liang: „Da setzt man sich mit dem Kunden zusammen, gleicht den Fortschritt der Arbeiten mit dem Zeitplan ab, plant die notwendigen Schritte für den nächsten Tag.“
RIGHT OFFCANVAS AREA