rcVSP – Remote controlled Voith Schneider Propeller / Ferngesteuerte Hafenschlepper
Ferngesteuerte Schlepper können sicher Schiffsassistenz und Manöver durchführen. Der Beweis dafür war der erfolgreiche Großausführungstest in Holland mit dem Carousel Rave Tug von NovaTug.
Ferngesteuerte Schlepper ermöglichen es, die Personalkosten für den Schlepperbetrieb deutlich zu senken. Denn ein Schlepper ist durchschnittlich 2.500 Stunden pro Jahr im bezahlten Einsatz. Um die Einsatzbereitschaft zu gewähren, ist die Besatzung aber im Schnitt 8.760 Stunden an Bord. Zudem müssen die Crews nicht mehr in einer 24-Stunden-Einsatzbereitschaft sein. Diese Kosten lassen sich durch rcVSP minimieren. Im Umfeld des weltweiten Überseehandels bringt jede eingesparte Minute eine erhebliche Kostenreduzierung.
Zudem sind bei einer ferngesteuerten Schlepperflotte keine Aufenthaltsräume oder Sanitäranlagen für die Crew nötig. Auch Geräuschisolation und sogar die Brücke sind verzichtbar. Dadurch sinkt das Gewicht der schwimmenden Kraftpakete, was sie noch wendiger macht und den Energieverbrauch senkt. Das eröffnet aber auch neue Möglichkeiten beim Design der ferngesteuerten Fahrzeuge, da beispielsweise bei der Unterbringung des Schleppgeschirrs kein Deckshaus mehr beachtet werden muss.
Vorteile
- Mehr Effizienz bei An- und Ablegemanövern von Schiffen durch ferngesteuerte Assistenzschlepper.
- Mehr Sicherheit für das Personal.
- Voith bringt umfassende Kompetenz im Bereich maritimer Antriebskonzepte und Schleppertechnologie in das Projekt ein.
Das rcVSP Konzept steigert die Sicherheit des Personal erheblich. Bisher werden etwa Schleppleinen zumeist von Hand übergeben. Dazu muss ein vor dem Schiff operierender Schlepper direkt vor den Bug des fahrenden Frachters steuern. Hafenlotsen auf der Brücke der oftmals deutlich mehr als 300 Meter langen und 45 Meter breiten Schiffe koordinieren diese Manöver mit den Schlepperkapitänen. Schon kleinste technische Probleme oder Manövrierfehler können zum Bruch der Leine oder zur Kollision zwischen einem Ozeanriesen und einem Schlepper führen. Dank Fernsteuerung lassen sich alle kritischen Manöver und Operationen aus sicherer Distanz durchführen.

Verbundprojekt-Partner
rcVSP wurde in dem geförderten Forschungsvorhaben FernSAMS entwickelt, das die Einsätze von Schleppern effizienter und sicherer machen soll. Das Kürzel FernSAMS steht für Ferngesteuerte Schlepper bei An- und Ablegemanövern großer Schiffe.

Das Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML entwickelt innovative Lösungen für den maritimen Sektor und die maritime Supply Chain. Dabei verfügt es über eine ausgewiesene Expertise im Bereich der autonomen Schifffahrt. Innerhalb von FernSAMS entwickelte es einen integrierten Fernsteuerungsstand basierend auf Augmented Reality Technologie. Dieser Prototyp ermöglicht eine Übersicht und schafft ein geeignetes Bewusstsein zur Situation des unbemannten Schleppers an Land. Latenz- und bandbreitenbedingte Restriktionen werden dabei berücksichtigt.
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MacGregor hat erfolgreich eine sichere und verlässliche Lösung entwickelt, um die Herausforderungen einer Leinenverbindung zum Seeschiff ohne menschliche Eingriffe auf der Seite des Schleppers zu bewältigen – unter allen Bedingungen, auf jeder Schleppposition. Damit wurde ein absolut universell nutzbares System entworfen, welches fast vollständig autonom agiert. Somit wird der Bediener entlastet, um sich vollumfänglich auf das Steuern des Schleppers zu fokussieren.
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Wir sind ein modernes und unabhängiges maritimes Trainingszentrum mit Sitz in Hamburg seit 2009. Aktuelle Simulationstechnik wird von uns genutzt, um Fortbildungen für Lotsen sowie Kapitäne, Offiziere und Ingenieure jeglicher Schiffstypen anzubieten. Das Knowhow unserer Experten und die Leistung unserer Simulatoren nutzen wir zusätzlich, um Projekte mit und für die maritime Wirtschaft und Behörden durchzuführen.
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MediaMobil entwickelt, integriert und betreibt Telekommunikationssysteme für maritime Anwendungen im Hafenbereich und auf See. Im Rahmen des FernSAMS F&E Projektes wurde ein sicheres System bestehend aus Funk- und Satellitenkomponenten implementiert und erfolgreich demonstriert. Das System gewährleistet den zuverlässigen und sicheren Austausch von Steuer- und Sensordaten zwischen den von den Projektpartnern entwickelten Fernsteuerungs- und Sensorsystemen.
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Die TUHH ist eine nachhaltig handelnde und international orientierte Universität mit hohem Leistungs- und Qualitätsanspruch. Das Institut für Fluiddynamik und Schiffstheorie betreibt Spitzenforschung auf internationalem Niveau sowohl im Bereich der Fluiddynamik und deren ingenieursmäßigen Anwendung als auch im Schiffbau und der Schiffstheorie. Als Teil des FernSAMS Kooperationsprojekts entwarfen wir das numerische Manövriermodell des ferngesteurten Schleppers und entwickelten des weiteren mathematische Modelle, die die verschiedenen Interaktionseffekte zwischen den Schiffen beim Schleppmanöver beschreiben.
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Die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) ist die technische und wissenschaftliche Bundesoberbehörde des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die BAW ist der zentrale Dienstleister für die Beratung und Unterstützung des Ministeriums und der Wasserstraßen- und Schifffahrtverwaltung des Bundes (WSV) im Rahmen ihrer verkehrswasserbaulichen Aufgaben, insbesondere deren bauaufsichtliche Verantwortung dafür, dass alle Anlagen und Einrichtungen der Bundeswasserstraßen den Anforderungen von Sicherheit und Ordnung genügen.
MEHR ERFAHRENMensch und Maschine
Wer Effizienzsteigerung hört, denkt schnell an Personalabbau. FernSAMS will keineswegs Schlepperbesatzungen eliminieren. „Im Gegenteil, die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten werden verbessert und Wartezeiten der Crew werden durch den Einsatz von Fernsteuerung reduziert.“, betont Dr. Jürgens.
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