Der Stoff aus dem Papiere sind

Rohstoffquelle Holz: vom Setzling zum Zellstoff
Umweltschutz macht attraktiv. Dank der hohen Umweltstandards bei der Produktion südamerikanischen Marktzellstoffs findet dieses Produkt weltweit breite Akzeptanz. Die Hersteller gehören zu den führenden Entwicklern eines Holzrohstoffs, der auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Art gepflanzt und geerntet wird. Darüber hinaus hat die steigende Nachfrage einen zweiten Grund: Brasilianische Eukalyptusbäume werden immer häufiger zur Zellstoffproduktion verwendet, da sie einen großen wirtschaftlichen Vorteil besitzen. Sie sind wegen des Klimas bereits nach etwa sieben Jahren ausgewachsen. Mit einem Ertrag von 44 m3 pro Hektar und Jahr sind sie die mit Abstand produktivste Rohstoffquelle für Zellstoff. Eukalyptusbäume in Südeuropa brauchen dagegen 13 Jahre und nordamerikanische Kiefern sogar 25 Jahre, bevor sie verarbeitet werden können.

Andere Länder, andere Hölzer. Doch auch andere Holzarten sind für die Zellstoffherstellung interessant und wichtig. Je nach verwendetem Holz weist der Zellstoff nämlich unterschiedliche Qualitätsmerkmale auf. Aus Laubhölzern, wie z.B. Eukalyptus, gewonnener Zellstoff besteht aus kürzeren Fasern von etwa 1 mm Länge. Er bietet sich vor allem für die Herstellung von hochweißen, grafischen Papieren wie Schreib- und Kopierpapier, aber auch von Tissue an, das dadurch eine besondere Weichheit erlangt.

Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Klimas wird hingegen in Nordeuropa und Russland hauptsächlich auf Nadelhölzer wie Kiefern und Fichten gesetzt. Aus Nadelholz hergestellter Zellstoff besitzt lange, feste Fasern und gibt Papier dadurch eine höhere Festigkeit.
Skandinavisches Modell. Mit 2,6 Mio. Hektar schwedischem Wald, einem Gebiet halb so groß wie die Niederlande, zählt der Zellstoff- und Papierproduzent SCA zu Europas größten Waldbesitzern. Rund 2 Mio. Hektar werden zur Holznutzung bewirtschaftet, die restliche Fläche bleibt naturbelassen. SCA pflanzt Fichten, Kiefern und Birken an, bei denen im Vergleich zum brasilianischen Eukalyptus in völlig anderen Zeiträumen gerechnet wird: Vom Setzling bis zum reifen Baum vergehen 100 Jahre. Dementsprechend ist eine langfristige, nachhaltige Forstwirtschaft erst recht entscheidend. SCA zieht jähr- lich 90 Mio. Setzlinge in seinen Baumschulen und ersetzt jeden gefällten Baum durch drei neue. Das Waldwachstum übersteigt damit den Einschlag, was SCA auch für die nächsten 20–30 Jahre plant. Wie Fibria kann sich auch das schwedische Unternehmen über eine positive CO2-Bilanz freuen, da seine Wälder mehr Kohlenstoffdioxid aus der Luft aufnehmen, als durch die eigene Waldwirtschaft, Industrieproduktion und Transporte emittiert wird.

Die Wälder der SCA sind durch den FSC sowie zum Teil durch das 1999 gegründete PEFC, das Programme for the Endorsement of Forest Certification, zertifiziert. Letzteres ist eine Dachorganisation nationaler Waldzertifizierungssysteme, die weltweit die insgesamt größte zertifizierte Waldfläche umfasst. SCA erklärte schon frühzeitig die Wahrung der biologischen Vielfalt zum wichtigsten Umweltziel ihrer Forstwirtschaft. Bereits 1987 verabschiedete das Unternehmen eine Naturschutzpolitik, die den Erhalt der Artenvielfalt in Flora und Fauna bei der Bewirtschaftung der firmeneigenen Wälder festlegte. Seither hat SCA mit Blick auf dieses Hauptziel den Naturschutz in der Waldwirtschaft stetig weiterentwickelt. Da das Unternehmen mit seinem produzierten Zellstoff nur rund 50 % des Bedarfs seiner Papierfabriken deckt, wird die andere Hälfte zugekauft. Durch strenge Richtlinien sorgt SCA für Transparenz in Bezug auf die Herkunft dieser Fasern und erhielt dafür die sogenannte Chain-of-Custody-Zertifizierung des FSC.
Wäldertausch. Um unnötige CO2-Emissionen durch lange Transportwege zu vermeiden, verarbeitet jede Zellstofffabrik von SCA die Bäume aus dem nächstgelegenen Wald. Dies geht sogar über die eigenen Bestände hinaus: Dank eines Abkommens mit anderen Waldbesitzern wird untereinander getauscht, falls ein Wald eines Anderen näher an einer SCA-Zellstofffabrik liegt.

Auch bei den LKWs, die zum Transport der Baumstämme und des Zellstoffs genutzt werden, schaut SCA genau hin. Die Fahrer werden darin geschult, wie sie besonders sparsam fahren und wenig Treibstoff verbrauchen. Zudem werden moderne LKW-Motoren genutzt und wenn möglich wird auf den Zug als Transportmittel gesetzt. Mit diesen Maßnahmen will SCA seine CO2-Emissionen bis 2020 um 20% verringern.