Geschichten aus der Welt des Papiers

Grüne Leichtgewichte: Flaschen aus Papier

 

30.07.2014 - Leichter, umweltfreundlicher, und ohne Aufwand zu recyceln. In Kalifornien, USA, wurde die erste recycelbare Papierflasche entwickelt. Der Carbon Footprint der verschiedenen Papierflaschen ist bis zu 67% kleiner als der von herkömmlichen Glasflaschen.

Glasflaschen gelten allgemein als relativ umweltfreundlich, weil sie recycelt werden können. Was dabei oft vergessen wird, sind ihr Gewicht und die damit verbundenen Transportkosten. Zum Beispiel könnte man Kraftstoff im dreistelligen Millionenbereich sparen, wenn allein die jährlich durch die USA transportierten Weinflaschen aus Papier wären. Eine klassische Glasflasche wiegt ein halbes Kilo – im Vergleich dazu ist das Pendant aus Papier mit seinen ca. 65 Gramm ein echtes Leichtgewicht.
So viel Plastik muss sein. Im Inneren der Papierflasche befindet sich ein Kunststoffschlauch, in den das jeweilige Getränk gefüllt wird, ähnlich wie in einem Weinkarton. Ist die Flasche leer, reißt man einfach die Papierhülle auf und entnimmt den Schlauch. Beide Bestandteile können dann recycelt werden. Trotz Plastikanteil fällt die Umweltbilanz von Papierflaschen besser aus als die von Glasflaschen – in Europa werden beispielsweise 91% des weggeworfenen Papiers recycelt, aber nur 28% des Glasabfalls. Gerade Wein ist ein spezielles Produkt: Er vereint Ästheten und Gourmets, Jung und Alt, Tradition und Moderne. Eine Herausforderung könnte demnach die Frage sein, wie die Papierflasche auf diesem von verschiedenen Geschmäckern und Stilauffassungen geprägten Markt ankommen wird. Um dem vorzugreifen, ist das Design der Papierflasche dem einer klassischen Bordeauxflasche nachempfunden - sie wird auch im Stile einer gläsernen Weinflasche bedruckt. Auch andere papierne Behältnisse sind ihren Vorbildern aus Glas nachempfunden und signalisieren so direkt ihren Zweck.
Leichter tragen, weniger kühlen. Abseits ökologischer Gesichtspunkte haben Papierflaschen auch im Alltag eine Reihe von Vorteilen. Sie sind leichter zu tragen, zerbrechen nicht und man spart sich den Gang zum Glascontainer. Serviert man Getränke, bleiben sie in der Papierflasche wegen der besseren Isolierung länger kühl. Die Papierhülle ist laut Hersteller stabil genug, um drei Stunden in Eiswasser unbeschadet zu überstehen.    

Quellen  

Fox News (2013): http://www.foxnews.com/leisure/2013/11/05/paper-wine-bottles-coming-to-store-near/  

Pulp & Paper Canada (2014): http://www.pulpandpapercanada.com/news/kruger-invests-in-paper-bottle-technology/1003037880/?&er=NA  

Ecologic (2014): http://www.ecologicbrands.com/  

Paperboy Wines (2014): http://www.paperboywines.com/