12.12.2024
Geschäftsjahr 2023/24: Voith spürt das herausfordernde Umfeld und hat sich dennoch solide entwickelt
- Auftragseingang erneut leicht gestiegen
- Cashflow mit signifikanter Steigerung
- Konzernumsatz wie erwartet leicht rückläufig; alle drei Konzernbereiche erreichen Umsatzziele
- Konzern-EBIT gesunken; Ergebnis nach Steuern durch negative Sondereffekte belastet
- Ausblick: Spürbarer Rückgang beim Auftragseingang, leichte Umsatzsteigerung, signifikante Verbesserung der Profitabilität
„Das abgelaufene Geschäftsjahr war sehr herausfordernd und von geringer wirtschaftlicher Dynamik geprägt. Voith hat trotzdem seine Umsatzziele erreicht. Die klare Fokussierung auf nachhaltige Technologien sehen wir nach wie vor als richtigen Weg für profitables Wachstum“, kommentiert Andreas Endters, kommissarischer Vorsitzender der Voith-Konzerngeschäftsführung.
Geschäftsjahr 2023/24: Positive Entwicklung bei Auftragseingang und Cashflow
Voith zeigte angesichts herausfordernder Märkte eine solide Geschäftsentwicklung. Die Ziele bei Auftragseingang und Umsatz wurden erreicht.
Der Auftragseingang erhöhte sich leicht auf 6,34 Milliarden Euro und legte gegenüber dem Vorjahreswert um 3 % zu. Einer der Gründe hierfür war ein Großauftrag des Konzernbereichs Hydro mit einem Volumen im oberen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Der Auftragsbestand lag zum 30. September 2024 bei 7,99 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz verringerte sich wie erwartet leicht auf 5,23 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,51 Milliarden Euro).
Das operative Ergebnis (EBIT) lag zum Stichtag leicht unter dem Vorjahr. Grund für diesen Rückgang beim operativen Ergebnis waren zusätzliche Risikovorsorgen für erwartete Kostensteigerungen bei einzelnen Kundenprojekten des Konzernbereichs Hydro. Das Ergebnis nach Steuern wurde zudem durch Sondereffekte einmalig belastet, unter anderem in Folge einer geplanten Umgliederung einer Gesellschaft in den Konzern.
Im Berichtszeitraum wurden weitere Zukunftsinvestitionen getätigt. Allein die Investitionen für Forschung & Entwicklung beliefen sich auf über 200 Millionen Euro. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte im Vergleich zum Vorjahr signifikant gesteigert werden. Die Nettoverschuldung konnte stark verringert werden. Der Konzern befindet sich damit weiterhin in einer soliden finanziellen Lage.
Andreas Endters: „Voith profitiert von langfristig gesicherter Liquidität und seiner guten Marktposition in den drei Konzernbereichen. In einem Jahr mit sehr guter Cash-Entwicklung haben wir wesentliche Risikovorsorgen getroffen. Wir werden intensiv an der Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten und uns auf ein weiterhin volatiles Marktumfeld einstellen. Dies wird unsere Profitabilität weiter verbessern.“
Industrielle Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell
Voith setzt in seiner Wachstumsstrategie auf die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung. Die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit ist in vollem Gange und bietet dem Unternehmen immense Chancen zu wachsen: Zum einen durch den weiteren Ausbau des Kerngeschäfts, zum anderen durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte.
Bereits seit mehreren Jahren intensiviert Voith seine Aktivitäten im Bereich Wasserstoff. Dabei setzt das Unternehmen den Fokus auf die Entwicklung von Wasserstoffspeichersystemen für Schwerlastfahrzeuge, die als Schlüsseltechnologien für eine nachhaltige Energiewende gelten. Um seine Position in diesem wachsenden Markt zu stärken, hat Voith im Geschäftsjahr 2023/24 mit der Voith HySTech GmbH eine eigene Einheit gegründet.
Zum Ausbau der Position im chinesischen Markt unterzeichnete Voith eine strategische Kooperationsvereinbarung mit der chinesischen Weifu High Technology Group. Die Kooperation beinhaltet den Betrieb zweier Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) und die Zusammenarbeit in Forschung, Entwicklung, Produktion und Anwendung der Wasserstoffspeichersysteme.
Um die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen weiter voranzubringen, hat Voith sich Anfang 2024 zur Science Based Targets initiative (SBTi) bekannt. Damit verbunden ist die Definition von wissenschaftsbasierten Klimazielen gemäß dem Pariser Klimaabkommen. Ebenfalls im Januar hat sich Voith der weltweit größten Initiative für nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung, dem Global Compact der Vereinten Nationen, angeschlossen. Damit bekennt sich Voith zu den zehn weltweit gültigen Prinzipien des Global Compact, unter anderem in den Bereichen Menschen- und Arbeitsrechte, Vielfalt und Anti-Korruption. Für seine Nachhaltigkeitsleistung an den eigenen globalen Standorten wurde Voith erneut mit der Silbermedaille von EcoVadis ausgezeichnet, einem weltweit anerkannten Anbieter für Nachhaltigkeitsratings. Damit gehört Voith zu den besten 15 Prozent aller bewerteten Unternehmen weltweit.
Geschäftsjahr 2023/24: Alle Konzernbereiche erreichen Umsatzziele
Der Konzernbereich Hydro blickt auf ein schwieriges Geschäftsjahr 2023/24 zurück. Der Auftragseingang konnte aufgrund eines außerordentlichen Großprojekts gegenüber dem bereits hohen Vorjahreswert noch einmal gesteigert werden und lag bei 2,11 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,92 Milliarden Euro). Der Umsatz entwickelte sich mit 1,05 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,19 Milliarden Euro) wie erwartet spürbar rückläufig. Entgegen der Prognose verringerte sich das EBIT deutlich. Grund hierfür war die Bildung zusätzlicher Risikovorsorgen für bestehende Projekte. Die deutliche Verbesserung der Profitabilität bleibt das wichtigste Ziel des Konzernbereichs.
Der Konzernbereich Paper hat seine Ziele bei Auftragseingang, Umsatz und operativem Ergebnis erreicht. Der Auftragseingang lag trotz einer erwarteten Marktabkühlung in der Papierindustrie mit 2,19 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,10 Milliarden Euro) leicht über Vorjahresniveau. Der Umsatz sank auf 2,14 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,24 Milliarden Euro). Das EBIT stieg durch die konsequente Umsetzung der Strategie spürbar.
Der Konzernbereich Turbo konnte sein Ergebnis ebenfalls deutlich verbessern. Der Auftragseingang ging leicht zurück auf 1,99 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,05 Milliarden Euro). Der Umsatz lag im Rahmen der Erwartungen und blieb gegenüber dem Vorjahr mit 1,98 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,99 Milliarden Euro) stabil.
Ausblick Geschäftsjahr 2024/25: Auftragseingang mit spürbarem Rückgang, leichte Umsatzsteigerung, Verbesserung der Profitabilität
Das laufende Geschäftsjahr 2024/25 wird weiterhin von wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten geprägt sein. Dazu zählen neben dem Krieg in der Ukraine und dem Konflikt in Nahost konjunkturelle Belastungsfaktoren. Vor diesem Hintergrund ist von einer schwachen globalen wirtschaftlichen Dynamik auszugehen.
Voith sieht sich dank seiner breiten sektoralen und geografischen Diversifizierung, der gefestigten Marktposition in allen Konzernbereichen und der soliden finanziellen Situation in der Lage, weiter in seine Zukunftsfähigkeit zu investieren und profitabel zu wachsen.
Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet Voith eine leichte Steigerung des Umsatzes. Der Auftragseingang wird sich spürbar reduzieren, da die außergewöhnlich hohen Werte der Vorjahre, bedingt durch zwei Großaufträge des Konzernbereichs Hydro, voraussichtlich nicht wieder erreicht werden. Die Profitabilität soll sich signifikant verbessern: Zum einen fallen die Sondereffekte weg, die das abgelaufene Geschäftsjahr belastet haben. Zum anderen werden die Erfolge der laufenden strategischen Programme zunehmend sichtbar. Diese beinhalten beispielweise den gezielten Ausbau margenstarker Aktivitäten, differenzierte Vertragsgestaltungen, die das Kostensteigerungsrisiko in langlaufenden Projekten adressieren, sowie Effizienzgewinne durch optimierte Strukturen und Prozesse. Damit einher geht eine signifikante Verbesserung beim operativen Ergebnis (EBIT), beim Konzernergebnis nach Steuern und bei der Kapitalrendite (ROCE).
Über das Unternehmen
Die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit seinem breiten Portfolio aus Anlagen, Produkten, Serviceleistungen und digitalen Anwendungen setzt Voith Maßstäbe in den Märkten Energie, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit rund 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 5,2 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas.
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