04.05.2016

Voith stoppt Lieferung für Agua Zarca

Die gewaltsamen Tode der beiden COPINH-Mitglieder Berta Cáceres und Nelson García haben uns tief betroffen gemacht. Nach den uns aktuell vorliegenden Informationen haben die honduranischen Behörden offenbar vier Tatverdächtige festgenommen. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die honduranischen Ermittlungsbehörden wie von uns mehrfach gefordert, konkrete Schritte zur Aufklärung des Verbrechens unternehmen und in ihren Ermittlungen nun offenbar vorankommen.
Wir haben zur Kenntnis genommen, dass Medienberichten zufolge zwei der vier Tatverdächtigen in einer Verbindung zum Betreiber der Wasserkraftanlage Agua Zarca, DESA, stehen sollen. Laut den uns vorliegenden Berichten soll es sich um einen aktuellen und einen ehemaligen Mitarbeiter von DESA handeln.

Wir haben unseren Kunden DESA nach eingehender Prüfung der Situation daraufhin am gestrigen Dienstagnachmittag deutscher Zeit informiert, dass wir aufgrund des gegen aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter von DESA bestehenden Tatverdachts bis auf Weiteres alle Lieferungen für das Projekt einstellen. Wir haben DESA aufgefordert, mit den Behörden zu kooperieren und zu einer schnellen Klärung des Sachverhaltes beizutragen.

Abhängig vom weiteren Verlauf und den Ergebnissen der Ermittlungen werden wir entscheiden, ob die Lieferungen wieder aufgenommen werden können.

Voith verurteilt jede Art von Gewalt und toleriert keinerlei Form von gesetzwidrigem Verhalten.

Unabhängig von der aktuellen Situation um das honduranische Unternehmen DESA gilt aus unserer Sicht nach wie vor: Eine wirksame Bekämpfung von Armut weltweit ist ohne nachhaltiges wirtschaftliches Wachstum nicht möglich. Eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung, wie sie durch Wasserkraft gewährleistet werden kann, ist der Schlüssel für die erfolgreiche Entwicklung von Ländern wie Honduras. Durch eine zuverlässige Stromversorgung werden viele Menschen von der wirtschaftlichen Entwicklung und damit von höheren Lebensstandards profitieren, etwa von der besseren Infrastruktur und vom Ausbau des Gesundheits- und Bildungssystems. Wasserkraft leistet hierzu einen entscheidenden Beitrag.

Gleichzeitig ist uns bewusst, dass Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte immer einen Eingriff in die Gegebenheiten vor Ort bedeuten und sehr sorgfältig geprüft, vorbereitet und durchgeführt werden müssen. Das erfordert einen fairen Ausgleich zwischen den Interessen aller Beteiligten.

Voith Hydro engagiert sich daher seit Jahren – federführend und im Dialog mit Nichtregierungsorganisationen – für hohe Standards bei der Umsetzung von Wasserkraftprojekten.

Voith setzt Maßstäbe in den Märkten Energie, Öl & Gas, Papier, Rohstoffe und Transport & Automotive. Gegründet 1867 ist Voith heute mit mehr als 20.000 Mitarbeitern, 4,3 Milliarden Euro Umsatz und Standorten in über 60 Ländern der Welt eines der großen Familienunternehmen Europas*.
*Ohne den nicht fortgeführten Konzernbereich Voith Industrial Services.
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