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Die Wasserkraft wird komplexer, digitaler, internationaler. Um bestehendes Wissen für die Zukunft zu sichern und junge Talente gezielt aufzubauen, hat Voith das Hydro Development Program entwickelt.
Wasserkraft ist mehr als nur Hightech zur Energieerzeugung. Wasserkraft, das sind auch die Menschen, die sie konstruieren und realisieren, sie warten und fortlaufend weiterentwickeln. Doch während der Bedarf an dieser nachhaltigen Form der Stromproduktion steigt, droht der Industrie durch den demografischen Wandel gleichzeitig ein Abfluss von Wissen. Ausscheidende erfahrene Mitarbeiter lassen sich nicht ohne Weiteres durch jüngere ersetzen. Der „Braindrain“ ist kein Wasserkraft-Problem, verlangt aber auch von dieser Branche neue Lösungen.
Voith hat die Entwicklung früh erkannt. Schon 2003 richtete der Konzern das Management Trainee Program (MTP) ein, um junge Hydro-Talente gezielt zu fördern. Sie sollten nicht allein ihr Fachwissen ausbauen, sondern durch den internationalen Einsatz auch die Besonderheiten der weltweiten Wasserkraft-Märkte kennenlernen, mit Kollegen und Kunden in den jeweiligen Regionen zusammenarbeiten und zudem interkulturelle Kompetenzen erwerben. Das Programm und seine Inhalte hat Voith Hydro seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. Das MTP wurde zum heutigen HDP, dem Hydro Development Program. Es vermittelt den nach Leistungs- und Diversitätskriterien sowie Führungspotenzial ausgewählten Teilnehmern neben Qualifikationen auch Karriereperspektiven, ist aber keine reine Personalentwicklungsmassnahme.
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Markus Mader
Chief Financial Officer Voith Hydro
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Der Wirtschaftsingenieur gehört der Voith Group seit 1999 an. Nach verschiedenen Leitungsfunktionen in den Konzernbereichen wurde er 2018 in die Geschäftsführung von Voith Hydro berufen. Dort verantwortet er neben den Finanzen unter anderem das Personalwesen. In dieser Funktion ist er gleichzeitig Schirmherr des Hydro Development Programs.
„Das Programm ist auf Kundennutzen ausgerichtet“, betont Markus Mader, Chief Financial Officer von Voith Hydro. „Jeder Kandidat durchläuft Auslandsaufenthalte und arbeitet in Schwestergesellschaften, was den Betrachtungshorizont maximal erweitert. So versteht man die ‚Pain-Points‘ des Konsortialpartners, der Vertriebseinheit oder auch der Holding deutlich besser. Das hilft, Herausforderungen gemeinsam noch besser zu meistern.“
Die hohe Praxis- und Kundenrelevanz zeigt sich bereits an der Struktur. Das HDP gliedert sich in drei Ausbildungsabschnitte von jeweils sechs Monaten Dauer, mindestens einer davon muss in einer anderen als der Heimatregion absolviert werden. In einer vorgelagerten zweimonatigen Planungsphase werden die Inhalte und Business-Cases definiert, an denen der Teilnehmer oder die Teilnehmerin während der Programmlaufzeit arbeitet. Zur fachlichen Unterstützung steht jedem dabei ein Mentor zur Seite. In den bisherigen 13 HDP-Jahrgängen wurden zum Beispiel Möglichkeiten zur Generatormodernisierung entwickelt, eine verbesserte Zusammenarbeit bei der internationalen Projektabwicklung und die Optimierung der Balance of Plant so - wie der Qualitätsdokumentation adressiert. Zwischen den Ausbildungsabschnitten sind Entwicklungsgespräche angesetzt, um den Erfolg zu überprüfen. Den Höhepunkt der Arbeit an den Geschäftsszenarios bildet die Präsentation der Resultate. Ort und Adressaten unterstreichen dabei die Bedeutung des Programms: Die Teilnehmer stellen ihre Ergebnisse direkt bei der Voith Hydro Geschäftsführung in Heidenheim vor. Daran schliesst sich die zweimonatige Abschlussphase des Programms an. Was die HDP-Teilnehmer an fachlichen Qualifikationen, Marktkenntnissen und Kontakten erworben haben, bildet den Grundstock ihrer weiteren Hydro-Praxis – auf bereits sehr hohem Niveau.
Jennifer Stütz
Project Manager Voith Hydro
Seit 2012 ist die Wirtschaftsingenieurin bei Voith, seit 2015 arbeitet sie als Angebotsprojektleiterin für Voith Hydro und war in dieser Rolle bereits länger im kanadischen Montreal tätig. Ausserhalb des Beruflichen fährt Jennifer Stütz Rallyes und Ski, zudem füllen Zumba-Fitness, Wandern und ein Hund ihre Freizeit.
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Jennifer Stütz betont den Kompetenzausbau auf vielen Ebenen. Als die heutige Projektleiterin 2012 im Rahmen ihres dualen Wirtschaftsingenieur-Studiums bei Voith einstieg, wurde sie zuerst an verschiedenen Stationen bei Voith Hydro geschult. Die Teilnahme am Hydro Development Program sei dann ein weiterer wichtiger Schritt in der beruflichen Weiterbildung gewesen. „Mich hat vor allem die Möglichkeit fasziniert, neue Bereiche von Voith Hydro zu entdecken, mein Netzwerk zu erweitern und auch einmal über den Tellerrand meines eigenen Arbeitsfeldes zu blicken“, beschreibt sie ihre Motivation.
Als Beispiel nennt Stütz ihre erste HDP-Etappe, die Forschung & Entwicklung. Dort wurde sie in der hydraulischen Auslegung verschiedener Turbinentypen geschult. „Bis dahin hatte ich nur die Ergebnisse dieser Abteilung verwendet. Heute verstehe ich den Prozess dahinter und was die Kollegen leisten, um eine optimale, an den jeweiligen Kraftwerkstandort angepasste Lösung für Kunden auszuwählen.“
Aber die durch das Programm erweiterte Expertise umfasst noch mehr. In ihrem zweiten HDP-Abschnitt konnte Stütz bei Voith Hydro Shanghai in China arbeiten, sich dabei mit der Marktsituation in Asien vertraut machen und die kulturellen Unterschiede aus nächster Nähe kennenlernen. Im dritten Assignment übernahm sie die Leitung eines F&E-Projektteams für elektrische Maschinen. Alle Kompetenzen kommen ihr heute zugute, sagt die 28-Jährige. „Die Erkenntnisse aus den theoretischen Trainings helfen mir, mit herausfordernden Situationen umzugehen. Die persönlichen Kontakte und speziell auch das technische Hintergrundwissen aus dem Trainee-Programm bringen mich bei den täglichen Entscheidungen weiter.“
Harikumar Kathirvel
Vice President Project Execution Voith Hydro
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Der Maschinenbau-Ingenieur arbeitet seit 21 Jahren für Voith. Im Privaten findet er Entspannung beim Golfspielen, Tischlern und der Beschäftigung mit seiner Modelleisenbahn.
Eine Einschätzung, die Stütz’ Kollege Harikumar Kathirvel (45) teilt. „Das Programm sorgt für eine vielschichtige Entwicklung“, konstatiert der Maschinenbau-Ingenieur. Bei seinen HDP-Einsätzen in Brasilien, Nordamerika und Deutschland musste er sich in der Vertriebs- und Angebotsabteilung ebenso beweisen wie bei der Modernisierung eines Kraftwerksblocks oder dem Bau von Synchrongeneratoren.
Neben den fachlichen Aspekten betont er die Bedeutung kulturellen Bewusstseins, nicht zuletzt aus der Perspektive eines global agierenden Technologiekonzerns: Der Schulterschluss mit Menschen aus anderen Kulturkreisen werde immer häufiger und damit wichtiger, sagt der aktuelle Vice President Project Execution bei Voith Hydro. Deshalb sei die im HDP vorgesehene Arbeit an verschiedenen internationalen Standorten so wichtig – heute und erst recht in der Zukunft.
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