Vorprojekt ebnet den Weg
Voith baut Renkum PM 2 um
08.12.2015 - Parenco im niederländischen Renkum wird eine ehemals grafische Papiermaschine von Voith umbauen lassen, damit auf ihr künftig 385.000 Tonnen Verpackungspapier pro Jahr hergestellt werden können. Diese Meldung erreichte im Juni 2015 die Öffentlichkeit. Die geplante Umrüstung betrifft die Papiermaschine PM 2, die 2009 still gelegt worden war. Vorausgegangen war der Entscheidung ein Vorprojekt, das Voith im Auftrag des Papierherstellers Parenco B.V. durchgeführt hatte.
Auf der PM 2 will der Betreiber künftig Wellenstoff und Testliner herstellen. Pro Tag soll die Maschine 1.100 Tonnen Papier auf der Basis von Altpapier produzieren. Die Produktionsgeschwindigkeit der PM 2 wird bei 1.200 m/min, das Flächengewicht der Papiere zwischen 70 und 160 g/m2 liegen. Angeboten hat sich die Konversion auf Testliner und Wellenstoff aufgrund der Breite der Papiermaschine. „Die ist geradezu ideal“, sagt Dr. Thomas Elenz, Key Account Manager bei Voith, „weil die zahlreichen neuen Maschinen der weiterverarbeitenden Industrie Papierrollen mit einer Breite von 2,8 Metern fordern. Die PM 2 hat eine Siebbreite von 9.200 mm und wird Papierbahnen mit 8,4 Metern herstellen. Das ist das genau das Dreifache von 2,8 Metern.“
Eine Vielzahl weiterer Fragen zum Zustand der Gebäude und der stillgelegten Anlage mussten beantwortet werden. Dazu wurde ein Vorprojekt durchgeführt. Parenco erteilte im Sommer 2014 Voith den
Auftrag hierfür. Es sollten vor allem die technischen Möglichkeiten und die Kosten für den Umbau dargestellt und fixiert werden. Voith war der richtige Partner, weil das Unternehmen seit Jahrzehnten Vorprojekte und Studien dieser Art durchführt. Ein Expertenteam aus Prozessingenieuren, Elektrikern und Mechanikern, das bei Bedarf durch Ingenieure aus der Konstruktion, Stoffaufbereitung und Automation verstärkt wird, ist auf solche Pre-Engineering-Projekte spezialisiert.
Pre-Engineering bei Voith. Wolfgang Hiller ist Head of Pre-Engineering, er hat den Bereich vor 30 Jahren mit aufgebaut und seit damals unzählige Papierfabriken in aller Welt beraten. Pre-Engineering-Studien sind umfassend, zu ihnen gehört die Darstellung der Kernlieferung mit der Papiermaschine und der Stoffaufbereitung ebenso wie die Beschreibung von Rohrleitungen, Elektrik, Automation, Stärkeaufbereitung, Hallenbelüftung, Vakuumsystem, Frisch- und Abwassersystemen, der Kläranlage, Schlammverwertung und Energieversorgung. „Außerdem definieren wir Emissionswerte für Schall, Wasserdampf, Staub oder Vibrationen und betrachten in unseren Studien die Verkehrsinfrastruktur von und zur Papierfabrik“, erklärt Wolfgang Hiller. Auch komplette Sicherheitskonzepte werden für die Genehmigungsverfahren bei den zuständigen Behörden erstellt. Sogar die Begleitung des Kunden zu öffentlichen Anhörungen gehört zum Service-Portfolio von Voith, natürlich nur wenn der Kunde dies wünscht.
Konversion einer stillgelegten Anlage. Die Besonderheit beim Projekt Renkum PM 2 war, dass sowohl die stillgelegte Anlage als auch drei bestehende Gebäude auf ihre Weiterverwendungsmöglichkeit untersucht werden mussten. Zu beschreiben war, was umgebaut oder verändert werden soll und welche Teile komplett erneuert werden müssen. Außerdem war zu berücksichtigen, dass die PM 2 an dieselben Energie-, Stoff- und Wasserkreisläufe angeschlossen war wie die PM 1 auf demselben Gelände. Da die PM 1 nach wie vor grafische Papiersorten produziert, wird für die Konversion der PM 2 eine Trennung sämtlicher Kreisläufe fällig. „Eine komplexe Aufgabe“, erklärt Thomas Elenz. Aber der Aufwand lohnt sich, da ein Umbau deutlich günstiger ist, als es ein Neubau auf der grünen Wiese wäre.
Das Ergebnis des Vorprojekts. Für die neue Linie auf dem Gelände der Papierfabrik wird ein Altpapierlager eingerichtet, die bestehenden Gebäude werden weiter genutzt. Die Grobsortierung wird im alten TMP-Gebäude Platz finden, wo einst TMP (Thermo Mechanical Pulp) hergestellt wurde. Von hier wird der Stoff in Rohrleitungen zur Fraktionierung und Feinsortierung ins frühere Deinking-Gebäude gepumpt. Die Maschinen und Aggregate für die Stoffaufbereitung können zum großen Teil weiterverwendet werden.
Im Mai, zwei Monate nach Abschluss des Vorprojektes, erhielt Voith von Parenco den Anschlussauftrag zum Umbau der Linie und zur schlüsselfertigen Übergabe im Spätsommer 2016. Das schlüsselfertige Projekt enthält ein Process Line Package, das um Baumaßnahmen ergänzt wurde. Der Kunde hat somit nur einen Ansprechpartner und deutlich weniger Schnittstellen, um eine schnelle Projektrealisierung, unter Einhaltung der vereinbarten Kosten, sicherzustellen.
Zum Gesamtauftrag von Voith gehört die Lieferung neuer Maschinen darunter ein großer IntensaPulper IP und zahlreiche IntegraScreen IS Sortiermaschinen für die Stoffaufbereitung, ein Zweischicht-Stoffauflauf MasterJet Pro, eine NipcoFlex Presse, eine SpeedFlow Streichaggregat, eine neue CombiDuoRun Nachtrockenpartie sowie sämtliche Nebenaggregate u.a. die Elektrifizierung und ein Prozessleitsystem in einer neuen gemeinsame Leitwarte, eine komplette Stärkeaufbereitung, Pumpen und Verrohrungen. Außerdem umfasst der Auftrag von Voith folgende Leistungen: die Demontage von Rohren, elektrischen Leitungen und Maschinen, das Basic und Detail-Engineering und natürlich die komplette Montage sowie die Schulung der neuen Mitarbeiter bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme.
Konversion einer stillgelegten Anlage. Die Besonderheit beim Projekt Renkum PM 2 war, dass sowohl die stillgelegte Anlage als auch drei bestehende Gebäude auf ihre Weiterverwendungsmöglichkeit untersucht werden mussten. Zu beschreiben war, was umgebaut oder verändert werden soll und welche Teile komplett erneuert werden müssen. Außerdem war zu berücksichtigen, dass die PM 2 an dieselben Energie-, Stoff- und Wasserkreisläufe angeschlossen war wie die PM 1 auf demselben Gelände. Da die PM 1 nach wie vor grafische Papiersorten produziert, wird für die Konversion der PM 2 eine Trennung sämtlicher Kreisläufe fällig. „Eine komplexe Aufgabe“, erklärt Thomas Elenz. Aber der Aufwand lohnt sich, da ein Umbau deutlich günstiger ist, als es ein Neubau auf der grünen Wiese wäre.
Das Ergebnis des Vorprojekts. Für die neue Linie auf dem Gelände der Papierfabrik wird ein Altpapierlager eingerichtet, die bestehenden Gebäude werden weiter genutzt. Die Grobsortierung wird im alten TMP-Gebäude Platz finden, wo einst TMP (Thermo Mechanical Pulp) hergestellt wurde. Von hier wird der Stoff in Rohrleitungen zur Fraktionierung und Feinsortierung ins frühere Deinking-Gebäude gepumpt. Die Maschinen und Aggregate für die Stoffaufbereitung können zum großen Teil weiterverwendet werden.
Im Mai, zwei Monate nach Abschluss des Vorprojektes, erhielt Voith von Parenco den Anschlussauftrag zum Umbau der Linie und zur schlüsselfertigen Übergabe im Spätsommer 2016. Das schlüsselfertige Projekt enthält ein Process Line Package, das um Baumaßnahmen ergänzt wurde. Der Kunde hat somit nur einen Ansprechpartner und deutlich weniger Schnittstellen, um eine schnelle Projektrealisierung, unter Einhaltung der vereinbarten Kosten, sicherzustellen.
Zum Gesamtauftrag von Voith gehört die Lieferung neuer Maschinen darunter ein großer IntensaPulper IP und zahlreiche IntegraScreen IS Sortiermaschinen für die Stoffaufbereitung, ein Zweischicht-Stoffauflauf MasterJet Pro, eine NipcoFlex Presse, eine SpeedFlow Streichaggregat, eine neue CombiDuoRun Nachtrockenpartie sowie sämtliche Nebenaggregate u.a. die Elektrifizierung und ein Prozessleitsystem in einer neuen gemeinsame Leitwarte, eine komplette Stärkeaufbereitung, Pumpen und Verrohrungen. Außerdem umfasst der Auftrag von Voith folgende Leistungen: die Demontage von Rohren, elektrischen Leitungen und Maschinen, das Basic und Detail-Engineering und natürlich die komplette Montage sowie die Schulung der neuen Mitarbeiter bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme.