Ein Schritt zu mehr Wirtschaftlichkeit

Dosiersystem bei UPM erfolgreich im Einsatz

19.02.2015 - Der Papierhersteller UPM hat in seinem Werk in Augsburg das Dosiersystem FlowJec von Voith im Einsatz. Die Resultate nach sechs Monaten Betriebszeit können sich sehen lassen. Der Frischwasserbedarf ging pro Tag um 350m3 zurück und die Nachverdünnungsstufe konnte komplett eliminiert werden. Allein durch Einsparungen bei den Wasser-, Abwasser- und Energiekosten amortisierte sich FlowJec innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums.

Ein Mitarbeiter von UPM in Augsburg besuchte im März 2013 das Internationale Münchner Papier Symposium und hörte dort den Vortrag von Thomas Jaschinski über das neue Dosiersystem FlowJec, mit dem eine punktgenaue und homogene Einmischung von Chemikalien und Additiven im Konstanten Teil möglich ist. Während bei herkömmlichen Technologien eine zu hohe Konzentration an der Dosierstelle auftritt, wird mit FlowJec genau die gewünschte Chemikalienmenge an der optimalen Stelle in den Prozessstrom eingeleitet. Die homogene Einmischung erreicht man, indem die Zusatzstoffe zunächst mit einem Prozessmedium vermischt werden. Dies geschieht in den Dosierdüsen, den AddJectoren, über sie werden Chemikalien und Additive in den Prozessstrom eingeleitet. Als Prozessmedium kommen die Stoffsuspension, Siebwasser, Filtrat oder Flotat in Frage. Auf eine Nachverdünnung mit Frischwasser, zum Beispiel bei der Dosierung von Retentionsmitteln, kann komplett verzichtet werden.
FlowJec im Einsatz bei UPM. Die Darstellung der homogenen Einmischung beeindruckte den Vertreter von UPM. Er nahm Kontakt mit Voith auf und nur wenige Monate danach wurde das neue Dosiersystem im Rahmen eines geplanten Stillstands eingebaut. Seither ist FlowJec in Augsburg zur Dosierung der Retentionsmittel an der PM 3 im Einsatz und zu 100 Prozent verfügbar. UPM produziert auf der PM 3 grafische Papiersorten im Flächengewichtsbereich von 36 – 80 g/m2. Pro Jahr können bis zu 400.000 Tonnen Papier hergestellt werden. Mit der Installation von FlowJec wollte der Papierhersteller vor allem den Frischwasser- und den Energieverbrauch senken. Grundsätzlich ist es mit dem FlowJec Dosiersystem möglich, auch andere Chemikalien bzw. Additive wie Stärke und Füllstoff gleichzeitig mit dem Retentionsmittel zu dosieren.
Martin Bassmann (Voith), Gerhard Mayer (UPM), Dr. Thomas Jaschinski (Voith), Karl-Heinz Hannen (UPM) (von links nach rechts)
Ein Angebot zum Testen. Voith hat UPM ein so genanntes Try & Buy-Angebot vorgelegt, was bedeutet, dass der Papierhersteller die Zusage hatte, das System innerhalb der ersten sechs Monate zurückgeben zu können, falls er nicht zufrieden sein sollte. „Wir machen interessierten Kunden das Try & Buy-Angebot, können aber mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass sie auf FlowJec nach einigen Monaten nicht mehr verzichten wollen“, berichtet Thomas Jaschinski. So auch UPM: „Nach einem reibungslosen Umbau, messbaren Einsparungen und unveränderter Performance der Papiermaschine, war es eine einfache Entscheidung FlowJec weiter zu betreiben“, erklärt Gerhard Mayer, Director Operations bei UPM Augsburg.
Erfolg in Zahlen. Die gemessenen Werte nach sechs Monaten Betriebszeit sind überzeugend. So ist der Frischwasserverbrauch pro Tag um 350 m3 gesunken. Das wirkt sich erheblich auf die Abwasserkosten aus. Und ein weiterer Effekt schlägt in der Papierfabrik positiv zu Buche: Wenn pro Tag 350 m3 weniger an kaltem Wasser auf rund 50° Celsius erwärmt werden müssen, hat dies auch Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Rund 610 MWh/a ist der Energieaufwand an dieser Stelle niedriger als vor dem Einbau des neuen Dosiersystems. Alles in allem kann die Papierfabrik ihre jährlichen Verbrauchskosten dank FlowJec um eine Summe im sechsstelligen Bereich reduzieren. „Die Ziele der Kostenreduzierung konnten in vollem Umfang erreicht werden. Das ist ein guter Schritt in Richtung mehr Profitabilität“, sagt Gerhard Mayer. Es wird auch als Erfolg gewertet, dass die Qualität mindestens auf gleichem Niveau ist und die Abrisszahl an der Papiermaschine stabil blieb.
Störungsfrei und wartungsfreundlich. Bei UPM in Augsburg ist FlowJec seit der Inbetriebnahme rund um die Uhr störungsfrei im Betrieb. Die versprochene Wartungsfreundlichkeit wird durch ein integriertes Reinigungssystem erreicht, mit dem das komplette Dosiersystem und speziell die Dosierdüsen automatisch gespült werden. Entsprechend sauber und makellos sieht das System auch nach hunderten von Betriebsstunden aus. FlowJec kann in Anlagen von Voith ebenso wie in die anderer Hersteller eingebaut werden.//
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