25.04.2014
Interview des Monats: Ausbildung zum Mechatroniker (m/w)
Philipp Schiele gewährt heute im Interview Einblicke in seine Ausbildung zum Mechatroniker bei Voith in Heidenheim.
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Zwei Auszubildende der Mechatronik beim Versuchsaufbau.
Warum hast du dich für eine Ausbildung bei Voith entschieden?
"Ich habe mich für eine Ausbildung bei Voith entscheiden, weil Voith ein großer und bekannter Ar-beitgeber im Kreis Heidenheim ist. Nachdem ich mich um eine Lehrstelle als Mechatroniker beworben habe, bekam ich weitere Zusagen von verschiedenen Firmen. Um mir die Entscheidung zu erleichtern, habe ich mich mit mehreren Bekannten, unter anderem auch mit meinem Onkel, der seit über 40 Jahren bei Voith arbeitet, unterhalten. Durch die vielen Gespräche wurde ich darin bestärkt, bei Voith eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bekommen und somit einen wichtigen Grundstein für mein Berufsleben zu legen. Zudem wollte ich meine Ausbildung in einem auf Nachhaltigkeit bedachten Unternehmen machen, da dies meiner Meinung nach, sehr wichtig für die kommenden Generationen ist. Dieses Kriterium wurde bei Voith voll und ganz erfüllt."
Warum wolltest du genau diesen Ausbildungsberuf erlernen?
"Ich habe mich für die Ausbildung zum Mechatroniker entschieden, weil das ein Beruf mit Zukunft und guten Perspektiven ist. Heutzutage gibt es kaum noch ein System oder eine Anlage, bei der Elekt-ronik und Mechanik nicht zusammenarbeiten. Zudem wollte ich einen abwechslungsreichen und mo-dernen Beruf erlernen und mit der Kombination aus Mechanik und Elektrotechnik wird es mir nie langweilig. Zu den Ausbildungsinhalten, die ich lerne, zählen zum Beispiel Bohren, Drehen, Fräsen, das Gebiet der Pneumatik, aber auch elektrische Tätigkeiten wie Automatisierungstechnik oder das Lesen, Zeichnen und Umsetzen von elektrischen Schaltplänen."
Was sollte man für diesen Ausbildungsberuf alles mitbringen?
"Als angehender Mechatroniker braucht man gute Physik- und Mathematikkenntnisse, da man sehr viele Berechnungen durchführen muss. Das sind zum Beispiel Berechnungen zu Getrieben, Motoren und Leitungen. Wie das genau geht, lernt man natürlich noch, aber das Grundverständnis für die Na-turwissenschaften sollte schon vorhanden sein. Außerdem sollte man sich gut in eine Gruppe integrie-ren, aber auch selbständig und eigenverantwortlich arbeiten können. Wer den Beruf des Mechatroni-kers erlernen möchte, sollte offen sein für Neues und Freude am Lernen haben, da man in einem sich so schnell entwickelnden Bereich wie der Elektrotechnik sein Wissen ständig erweitern und auf dem neuesten Stand halten muss."
Wie war dein Start als Azubi bei Voith?
"Auch bei mir fing die Ausbildung mit einer Startup-Woche in Bad Hindelang an, wo wir zum Beispiel gemeinsam im Klettergarten oder wandern waren. In dieser Woche haben sich alle neuen Auszubil-denden und die Meister sehr gut kennengelernt und so fiel uns Auzubis der Neueinstieg bei Voith und ins Berufsleben wesentlich leichter. Nach dieser Woche erhielten wir einen praktischen Überblick über alle Berufe, die Voith ausbildet. Zum Beispiel haben wir Mechatroniker bei den Konstruktions-mechanikern geschweißt und Bleche gebogen. Bei den technischen Produktdesignern haben wir Zeichnungen von Hand angefertigt und bei den Zerspanern Dreh- und Fräsmaschinen kennengelernt."
Was war deine allererste Aufgabe?
"Zuerst waren wir in der Metallwerkstatt. Dort lernten wir am Anfang den richtigen Umgang mit Me-tallfeilen, -sägen und der Ständerbohrmaschine in der Theorie und in der Praxis kennen. Wir haben einen kleinen Schraubstock aus Metall angefertigt, an dem wir dann das gelernte Wissen in die Tat umsetzten konnten. Nächste Station war die Elektrotechnikwerkstatt. Hier lernten wir weitere Grund-lagen kennen, wie zum Beispiel die physikalischen Größen: Spannung, Strom, Widerstand und Leis-tung. Anhand von Elektronik-Boards und dem gelernten Wissen, konnten wir dann verschiedene Schaltungen aufbauen und unterschiedliche Versuche durchführen."
Was war dein bisher schönster und dein schlimmster Ausbildungsmoment?
"Einen einzigen, schönen Ausbildungsmoment kann ich gar nicht nennen, mir fallen hier drei schöne Momente während meiner Ausbildung ein. Mein erstes Highlight war, als ich das Ergebnis der Ab-schlussprüfung Teil 1 (Theorie) bekommen habe und wesentlich besser war, als ich vermutet hatte. Der zweite schöne Moment für mich, war bei der Abschlussprüfung Teil 1 (Praxis). Hier mussten wir einen kompletten Schaltschrank verdrahten und ein Automatisierungsprogramm dazu schreiben. Besonders stolz war ich, als beim ersten Funktionstest alles einwandfrei funktioniert hat. Ein weiteres Highlight für mich war, der Aufbau des Bühnenbildes im Naturtheater, für die Stücke „Robin Hood“ und „Kohlhiesels Töchter“, gemeinsam mit unserem Kunstlehrer.
Bei meinen schlimmsten Ausbildungsmomenten fallen mir gleich zwei ein. Der erste schlimme Mo-ment in meiner Ausbildung war, als mir beim Anschließen eines Drehstrom-Asynchronmotors das Motorklemmbrett auseinandergebrochen ist, weil ich eine Schraube zu fest angezogen habe. Den zweiten Schockmoment hatte ich, als mir bei einem Werkstück, beim Fertigen meines Schraubstockes, der Gewindebohrer, beim Schneiden eines Gewindes, abgebrochen ist. Folglich musste ich das aufwendige Werkstück nochmals fertigen."
Was möchtest du nach deiner Ausbildung machen?
"Ich habe vor später noch den Techniker in Mechatronik zu machen. Dafür muss ich erst noch 1,5 Jahre Berufserfahrung sammeln, denn für den Techniker benötigt man insgesamt 5 Jahre Berufserfahrung. Das gute dabei ist, dass die Ausbildungszeit von 3,5 Jahren dazu zählen."
Vielen Dank für das Interview!