Die maßgeschneiderte BlueLine OCC-Stoffaufbereitungslinie für die Papierfabrik Palm übertrifft deutlich die Erwartungen des führenden Papierherstellers an die Nachhaltigkeit. Mit beispiellos niedrigem Energieverbrauch und einem umfassenden AquaLine Flex Wassermanagementsystem setzt das neue Palm-Werk in Aalen Branchenstandards für Ressourceneffizienz.
Team Energy
Der Projektleiter bei Voith vertraut zu Recht darauf, dass das branchenführende Design den Energie- und Wasserverbrauch der Anlage senken und zudem sicherstellen wird, dass der Faserverlust auf das für die gewünschte Produktqualität erforderliche Minimum beschränkt wird. Und der Kunde? Stephan Gruber, Chief Technology Officer bei der Papierfabrik Palm, ist überzeugt von Voith:
Als eines der größten und modernsten Systeme weltweit liefert die BlueLine Stoffaufbereitungslinie bei Palm Aalen zuverlässig an 365 Tagen im Jahr ein hohes Produktionsvolumen und hat damit entscheidenden Einfluss auf die Qualität der jährlich produzierten 750.000 Tonnen Wellpappenrohpapier. Die Stoffaufbereitungskapazität ist auf 2.700 Tonnen Faserstoff aus Altpapier pro Tag ausgelegt und weist einen für europäische Recyclingsorten typischen Rejektanteil auf. Bis zu 500 Tonnen werden in einem benachbarten Auflösesystem verarbeitet. In diesem ermöglicht die neue Auflösungstechnologie von Voith, das „Green Pulping Concept“, eine deutlich energieeffizientere Auflösung von Ausschuss aus verschiedenen Verarbeitungsanlagen von Palm
Auch das komplette AquaLine Flex-Wassermanagementsystem für das neue Werk inklusive Wet-End-Prozess für die Papiermaschine wurde vom Team von Voith und Meri mit dem Know-how eines Full-Line-Anbieters konzipiert und installiert. „Da Nachhaltigkeit bei Palm Aalen von zentraler Bedeutung ist, waren die Anforderungen entsprechend hoch“, erklärt Dr. Michael Trefz, President Projects bei Voith Paper.
Energieeinsparungen im Detail
Entscheidend für die Ressourceneffizienz von BlueLine ist die ausgeklügelte Kombination aus erprobten Subsystemen, bewährten Maschinen und moderner Automatisierung. Das Resultat ist eine ausgewogene Aufbereitung des Faserstoffs. Die BlueLine OCC-Lösung ist ein nahtlos abgestimmter Prozess, der zwischengeschaltete Bütten, zusätzliche Tanks und Rührwerke überflüssig macht, die in herkömmlichen Systemen häufig den Betrieb unterbrechen. Dieser vereinfachte Prozess reduziert die Investitionen für Pumpen, Rohrleitungen und Ventile und der geringere Energiebedarf für das Pumpen ergibt Einsparungen von über 20 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen. Für eine Anlage der Größe von Palm Aalen kann das zu Einsparungen von über einer halben Million Euro jährlich führen.
Wasserverbrauch und Ertrag im Blick
Eine weitere Priorität neben hoher Energieeffizienz ist ein reduzierter Wasserverbrauch. Zu diesem Zweck hat Voith sein automatisiertes Wassermanagementsystem für die Stoffaufbereitung und den Wet-End-Prozess der Papiermaschine implementiert. „Das war ein kluger Schachzug“, ist Rauch überzeugt.
Außerdem sorgt der Wassermanagementprozess in Kombination mit einer speziellen Scheibenfilterkonfiguration dafür, dass nur sehr sauberes Filtrat mit einem Schwebstoffanteil von unter 150 mg/l in die Abwasseraufbereitungsanlage gelangt, sodass die anaerobe Abwasseraufbereitung sogar ohne Vorklärbecken auskommt. „Unser Verfahren hat den zusätzlichen Vorteil, dass es die Fasern im Papierherstellungsprozess hält“, sagt Rauch. „Das erhöht den Gesamtertrag der Anlage.“ Ein weiteres besonderes Konstruktionsmerkmal, das den Faserverlust verringert, ist die Gruppierung von vollen vier Stufen IntegraScreens mit C-bar Q. Für die Grobsortierung sind IntegraScreens mit Schlitzkörben installiert, ein Konzept, das sich bereits in anderen Anlagen von Voith bewährt hat. Die Schlitzkörbe verbinden eine gute Sortiereffizienz mit maximalem Durchsatz und erheblichen Energieeinsparungen.
Einfache Bedienung und Wartung
„Das robuste BlueLine Setup ist zudem sehr benutzerfreundlich“, betont Tomislav Druzinec, der Start-up-Ingenieur bei Voith für das Projekt Palm Aalen. Da er seit Beginn das Start-up-Team leitet, kennt Druzinec die Betreiber und ihre Bedürfnisse gut. Der wartungsfreie InfiltraDiscfilter mit BaglessPlus Technologie wird im Hinblick auf Service und Nachhaltigkeit geschätzt und die einfache Konstruktion der InfiltraScrewpress garantiert eine benutzerfreundliche Wartung.
Ein weiteres beliebtes Gesprächsthema im Werk ist die einfache Bedienung des BlueLine Systems. „Das ist kein Zufall“, erklärt Druzinec. „Denn wir können uns ein entscheidendes Merkmal der Gesamtkonstruktion zunutze machen: die Start-Stopp-Steuerung.“ Diese kombiniert im Wesentlichen ein striktes Gegenstromprinzip mit einer intelligenten Wasserkreislaufabscheidung. Das ist der Schlüssel zum schnellen Anfahren nach einem geplanten oder ungeplanten Stillstand der Papiermaschine. Entscheidend ist, beim Anfahren die Parameter richtig einzustellen, sodass alle Prozessschritte nahtlos ablaufen und reibungslose Start-Stopp-Sequenzen gewährleistet sind.
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