Dekarbonisierung per CCUS:
Mit Voith Turbo das Net-Zero-Ziel erreichen.
Um den Klimawandel einzudämmen und das international vereinbarte Net-Zero-Ziel bis 2050 zu erreichen, führt kein Weg an Strategien zur Dekarbonisierung vorbei. Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft gibt es – neben der Vermeidung – keine Alternative zur Abscheidung sowie Nutzung oder Speicherung von CO2. Dieser Prozess wird als „Carbon Capture, Utilization & Storage“ (CCUS) bezeichnet. Das Verfahren ist extrem wichtig, denn trotz technischer Innovationen und weltweiter Anstrengungen gibt es immer noch zahlreiche industrielle Prozesse, bei denen CO2-Emissionen entweder nur schwer oder gar nicht zu vermeiden sind. Voith Turbo unterstützt CCUS-Infrastrukturen nicht nur mit innovativen Technologien und zuverlässigen Produkten, sondern berät und begleitet Kunden bei der Anwendung unserer Lösungen in ihren CCUS-Prozessen.
Öl- und Gasinfrastruktur mit implementierten CCUS-Prozessen
Nachdem das CO2 durch Abscheidetechnik in speziellen Waschtürmen und Absorbern gesammelt wurde, kann es mithilfe von Voith BHS Turbogetrieben verdichtet oder verflüssigt werden. Mit der Unterstützung drehzahlvariabler mechanischer Antriebe von Voith (z. B. Vorecon Technologie) wird das CO2 transportfähig gemacht.
Für die Abscheidung und Speicherung von CO2 spielen weltweit die Komponenten von Voith Turbo eine wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere für Voith BHS Turbogetriebe wie das Integralgetriebe. Wenn eine Einwellen-Radialverdichtung in Betracht gezogen wird, können Vorecon Planetengetriebe von Voith helfen, den Kompressorbetrieb über einen Elektromotor zu steuern. Solche Produkte haben sich über viele Jahre im Dauereinsatz weltweit bewährt und bieten damit die Grundlage für eine hohe Prozesssicherheit.
Die Experten aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung verfügen über umfassende Methodenkompetenz auf dem Gebiet des CCUS. Sie haben Komponenten von Voith Turbo in hochmoderne Systeme integriert, die bereits an mehreren Standorten weltweit CO2-Emissionen verhindern und so zur Eindämmung des Klimawandels beitragen.
Das Net-Zero-Ziel – also die Reduktion der CO2-Emissionen auf null Tonnen – wurde im Klimaabkommen von Paris formuliert. Bis 2030 soll eine Reduktion um 45 % und bis 2050 um 90 % erreicht werden. Einige Regionen wie die EU setzen sich noch strengere Ziele und streben an, bis 2050 klimaneutral zu sein. In diesem Zusammenhang spielt das Potenzial von CCUS eine wichtige Rolle. Die Prognosen sagen eine Abscheidung von 1,8 Gt CO2 im Jahr 2030 und 7,6 Gt im Jahr 2050 voraus.
Turbogetriebe bilden das Herzstück im CCUS-Prozess
Der Ausbau regenerativer Energien, die für das Erreichen des Net-Zero-Ziels entscheidend sind, wird weltweit vorangetrieben. Doch wie gehen wir mit CO2-Emittenten um, die sich nicht ohne weiteres dekarbonisieren lassen? Dies ist beispielsweise bei der Öl- und Gasgewinnung, der Zementherstellung und der chemischen Industrie der Fall. Zahlreiche Organisationen und Wissenschaftler empfehlen für solche Infrastrukturen das CCUS-Verfahren. Dabei wird das CO2 aus dem Abgasstrom abgeschieden und zunächst in Waschtürmen und Absorbern extrahiert. Für den weiteren Transport und die anschließende Verarbeitung und/oder Abscheidung und Speicherung von CO2 muss das Gas verdichtet werden. Dieser Prozess kann mithilfe verschiedener Technologien von Voith Turbo zuverlässig und effizient durchgeführt werden.
Voith BHS Integralgetriebe:
Zuverlässig erfolgreich seit 1970
Beim Einsatz in Verdichteranlagen bieten Voith BHS Integralgetriebe einen hohen Gesamtwirkungsgrad, der nur noch von ihrer Zuverlässigkeit übertroffen wird. Beide Vorzüge sind entscheidend für die bereits jahrzehntelang währende Erfolgsgeschichte dieses Getriebetyps von Voith Turbo.
Vorecon Planetengetriebe: Kompressoren effizient regeln
Planetengetriebe kommen im CCUS-Prozess überall dort zum Einsatz, wo variable Drehzahlen gefordert sind. Die kompakten Vorecon Getriebe von Voith Turbo minimieren Projektkosten und verbessern die Zuverlässigkeit.
Mehr als ein Komponentenlieferant:
Prozesskompetenz und Service sind immer inklusive
Mindestens genauso wichtig wie hoch zuverlässige Produkte und effiziente Technologien sind für Voith Turbo auch Expertise und Partnerschaftlichkeit. Bei der Implementierung von Turbo- und Planetengetrieben für CCUS-Anwendungen profitieren unsere Experten vor allem von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung. Allein von den Turbogetrieben hat Voith seit 1970 20.000 Einheiten gefertigt. 7.000 davon sind noch im Einsatz – darunter Hunderte in der Energiewirtschaft, wo sich Anlagenausfälle innerhalb kurzer Zeit zu hohen Verlusten summieren können.
Deshalb ist neben der Zuverlässigkeit, die bei Voith immer an erster Stelle steht, Exzellenz im Service entscheidend. Für eine leistungsfähige Partnerschaft setzt Voith Turbo neben der Expertise aus Deutschland auf ein weltweites Servicenetz aus Werkstätten und Experten. Bei Wartungs- und Reparaturaufträgen trägt häufig eine Integration von Upgrades zur Leistungs- und Effizienzsteigerung bei.
Voith sieht sich daher nicht nur als Lieferant seiner Komponenten und Produkten. Im Bereich CCUS haben unsere Experten große Methodenkompetenz aufgebaut und können Kunden umfassend zu unseren Lösungen beraten und unterstützen.
Never let a customer down:
Gelebte Partnerschaftlichkeit im weltweiten Service hat bei Voith Turbo ein Zuhause. Das Kompetenzzentrum Turbogetriebe Sonthofen ist auch die Zentrale der weltweiten Serviceaktivitäten. Hier sind 60 Mitarbeiter in verschiedenen Abteilungen beschäftigt, darunter Außendiensttechniker und Techniker in unserer Spezialwerkstatt. Voith Turbo betreibt auch weltweit Servicezentren, um schnelle Reaktionszeiten zu gewährleisten.
Welche Rolle spielt CCUS und wie kann Voith Turbo dieses Verfahren unterstützen?
Diese Fragen werden von zwei Experten beantwortet.
Der CCUS-Markt musste sich zunächst einmal etablieren, um sich seinen Platz unter den Instrumenten zur Bekämpfung des globalen Klimawandels zu verdienen. Warum hat der CCUS-Markt weltweit an Bedeutung gewonnen?
Simon Turnbull: Bei der CO2-Reduktion spielen viele verschiedene Verfahren eine Rolle, wie z. B. erneuerbare Energien, die allgemeine Elektrifizierung, Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger oder speziell die Elektrifizierung von Antrieben, die bisher mit fossilen Brennstoffen betrieben wurden. Doch CCUS ist für die Dekarbonisierung von Industrien und Anwendungen extrem wichtig, die ihre CO2-Emissionen nicht einfach reduzieren können. Der zunehmende Einsatz von CCUS in Industrieclustern wird auch die Rentabilität dieser Technologie erhöhen.
Alberto Baffa: In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass das Net-Zero-Ziel – die Reduktion der CO2-Emissionen um 45 % bis 2030 und 90 % bis 2050 – ohne CCUS kaum zu erreichen sein wird. Dies war für uns ein wichtiger Grund zu überlegen, wie wir unsere Kunden auch in diesem Bereich mit Technologien und Know-how unterstützen können.
Und offensichtlich haben Sie Wege gefunden, Ihre Kunden auch bei CCUS-Anwendungen zu unterstützen?
Alberto Baffa: Der Ausgangspunkt bestand darin, dass wir mehrere Produkte in unserem Sortiment haben, die auch für CCUS-Anwendungen relevant sind. Wir haben bislang Tausende von Voith BHS Turbogetrieben und Vorecon Planetengetrieben geliefert und uns in der Energiewirtschaft und darüber hinaus einen guten Ruf als zuverlässiger Partner erworben. Unsere Zuverlässigkeit, die durch eine klare Erfolgsbilanz bestätigt wird, ist für die Projektbeteiligten, vom OEM über die Lizenzgeber bis hin zu unseren Investoren, von größter Bedeutung. Und weil wir uns diesen Herausforderungen schon lange erfolgreich stellen, haben unsere Kunden großes Vertrauen in uns.
Simon Turnbull: Aufgrund der Entstehung von Industrieclustern und dem Transport- und Speichersegment im CCUS-Markt hoffen wir, dass unsere Lösungen in diesem Bereich einen Mehrwert schaffen und unterstützend wirken. Welche Voith Technologie sich am besten eignet, hängt jeweils von der endgültigen Auswahl der Verdichtungs- oder Pumpentechnologie ab. Bei der Lieferung von drehzahlvariablen Antrieben kann unser Team wertvolle Erkenntnisse zur Auswahl des Antriebs weitergeben, und unsere Lösungen können durch Vereinfachung des Antriebsstrangs zur Reduzierung der Investitionskosten beitragen.
Wo haben Sie bereits CCUS-Infrastrukturen mit Ihrer Technologie unterstützt und welche konkreten Ziele sind in diesen Fällen verfolgt worden?
Alberto Baffa: Die Planung bzw. Umsetzung von CCUS-Projekten nimmt deutlich Fahrt auf. Wir haben gerade in den Niederlanden erfolgreich ein großes Getriebe für CCUS ausgeliefert und sind an Projekten in vielen verschiedenen Ländern von Nordamerika bis Europa und im Nahen Osten beteiligt. Das Potenzial für CCUS ist enorm, aber klare Vorschriften und Infrastrukturen sind eine Voraussetzung für die Erschließung neuer CCUS-Projekte, die mit mehrjährigen Investitionen unterstützt werden. Wir sind gut vorbereitet und freuen uns darauf.
Simon Turnbull: Wir haben die CO2-Injektion bereits mehrfach bei Offshore-Anwendungen unterstützt, insbesondere bei FPSOs, bei denen das Abbrennen aufgrund der Gesetzgebung nicht erlaubt ist und das CO2 wieder in die Lagerstätte eingeleitet werden muss. Die Vorecon Technologie von Voith erfüllt die Anforderungen für diesen Prozess, da sie für die variablen Eigenschaften der Gaskompression und der Lagerstätten eine variable Drehzahl bietet. Wie bereits erwähnt, reduziert der Einsatz des mechanischen Planetengetriebes mit variabler Drehzahl (VSD) die Anzahl der erforderlichen Komponenten und bietet die Zuverlässigkeit, um die Prozessanforderungen über einen langen Zeitraum zu unterstützen.