Aktorik & Regelsysteme von Voith Turbo:
Mit Zuverlässigkeit Vertrauen schaffen.
In vielen Anlagen oder Fabriken sind Stillstände unter allen Umständen zu vermeiden. Zum Beispiel kann ein Stillstand in einer Raffinerie oder chemischen Fabrik den Betreiber leicht bis zu 1.000.000 Euro pro Tag kosten. Bei Anlagen der kritischen Infrastruktur wie thermischen Kraftwerken drohen darüber hinaus ernste Konsequenzen für die Bevölkerung bezüglich der Energiesicherheit. In diesem sensiblen Marktumfeld hat sich der Geschäftsbereich Aktorik & Regelsysteme von Voith Turbo einen legendären Ruf erarbeitet: Die Produkte sind Benchmark für Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.
Ein wesentlicher Baustein, der zu hoch verfügbarer robuster Hardware und Software für die Steuerung und Regelung von Gas- und Dampfturbinen führt, ist die Haltung des Teams: Es vereint tiefgehendes Fachwissen mit einem hohen Maß an Kundenorientierung und Flexibilität. Für den scheidenden General Manager Willi Zinnecker sowie für seinen Nachfolger Dr. Boris Voelling ist dies ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.
Überblick über das Produktportfolio
Gasturbinen, Dampfturbinen und Kompressoren erreichen mit Aktoren, Schutzeinrichtungen und Regelsystemen von Voith Turbo eine sehr hohe Effizienz und Betriebssicherheit. Mit den Produkten lassen sich praktisch alle Turbinen- und Kompressor-Regelungen realisieren – von einfachen nicht redundanten bis hin zu hochverfügbaren redundanten Systemen.
Druckstellglieder und Druckstellmodule
- Hohe Produktivität durch hohe Zuverlässigkeit
- Stabile Prozesse durch erstklassige Regeleigenschaften
- Hohe Robustheit: unempfindlich gegen verschmutztes Steueröl
- Für hochverfügbare Anlagen bestens geeignet: Die Mean Time Between Failures (MTBF) beträgt bis zu 20.000 Jahre
Wegeschieber und Wegeschiebermodule
- Sehr gute Prozessqualität durch hochdynamische und präzise Regelung
- Erhältlich als einfaches (nicht-redundantes) oder redundantes System
- Für hochverfügbare Anlagen bestens geeignet: Die Mean Time Between Failures (MTBF) beträgt bis zu 8.800 Jahre
Servomotoren
- Komplette, kostenoptimierte Antriebslösung mit hoher Kraftdichte
- Hochdynamische, präzise und stabile Regelung
- Einfache Systemintegration und schnelle Inbetriebnahme, ideal auch für Retrofit
- Integrierte Fail-safe-Funktion
Aktoren für Schutzsysteme
- Die Aktoren stellen im Falle eines Schnellschlusses eine sichere Abschaltung von Turbinen sicher, typischerweise in 300 Millisekunden
- Dies vermeidet zuverlässig Schäden, die bei einer Überdrehzahl der Turbine auftreten
- Für hochverfügbare Anlagen bestens geeignet: Die Mean Time Between Failures (MTBF) beträgt bis zu 100.000 Jahre
Regelsysteme für Dampfturbinen und andere Turbomaschinen
- Regelsysteme mit hoher Flexibilität, für Dampfturbinen aller Leistungsklassen geeignet, auch in systemkritischen Anwendungen
- Standard-Compact-Regler TurCon DTc, mit industrietauglicher Hardware modular aufgebaut und mit einer pre-engineered Softwarelösung (nur noch Parametrierung erforderlich)
- Kundenspezifische Regler TurCon DTe-Rx und -Cx, mit industrietauglicher Standard-Hardware aufgebaut und skalierbar (nicht-redundant und redundant verfügbar)
Service, Engineering und Retrofit
- Service-Dienstleistungen von Voith sichern die Produktivität und Effizienz
- Anlagenbetreiber profitieren vom Produkt- und Technologie-Know-how während des gesamten Lebenszyklus von Turbinen oder Anlagen
- Entwickeln maßgeschneiderter Lösungen durch große Branchenkenntnis
Verbaut in 30.000 Dampfturbinen, bewährt in Millionen Betriebsstunden
Die Aktoren und Regelsysteme spielen bei unseren Kunden eine zentrale Rolle für die effiziente Regelung ihrer Gas- und Dampfturbinen: In jeder dritten Dampfturbine weltweit ist Stell- und Regelungstechnik von Voith Turbo verbaut. Einen solchen Marktanteil erreicht nur, wer sich einen erstklassigen Ruf erarbeitet hat. In der Energiebranche, speziell in der Kraftwerkstechnik sowie Öl & Gas und Petrochemie – die wichtigsten Marktsegmente für die Aktoren und Regelsysteme von Voith Turbo –, besteht nur, wer eine Vielzahl an Kriterien erfüllt. Neben dem Wichtigsten, maximale Zuverlässigkeit zur Vermeidung von Turbinen- und damit Anlagenstillständen, zählen vor allem Branchen- und Prozesskenntnis sowie große Erfahrung und Flexibilität. „In diesem anspruchsvollen Marktsegment ist unser Team zu Hause“, sagt Dr. Boris Voelling, General Manager des Geschäftsbereichs Aktorik & Regelsysteme bei Voith Turbo.
Mit den Produkten von Voith Turbo lassen sich nicht-redundante sowie redundante Aktorik und Regelsysteme realisieren. Bei redundanten Systemen sind zwei gleichberechtigte Aktoren parallel geschaltet. Einer von ihnen ist im Lead und der andere im sogenannten Hot-Standby. „Bei einer Störung übernimmt dann das im Hot-Standby befindliche Produkt automatisch die Führung und das andere Produkt schaltet sich ab und kann gewartet werden“, so Willi Zinnecker, scheidender General Manager Aktorik & Regelsysteme bei Voith Turbo. „Entscheidend ist, dass dies automatisch in Sekundenbruchteilen erfolgt. Diese Funktionen haben wir buchstäblich perfektioniert.“ In der Disziplin Zuverlässigkeit haben Aktoren und Regelsysteme von Voith Turbo sich den Status einer Industrie-Legende erarbeitet: Bis zu 100.000 Jahre beträgt die Mean Time Between Failures, also die durchschnittliche Betriebsdauer eines Systems, bevor ein Fehler auftritt. Diesen Wert erreicht der Trip-Auslöseblock zur Ansteuerung eines Schnellschlussventils.
Produkte von Voith Turbo machen auch Kernkraftwerke sicher
Die enorme Marktdurchdringung bei Dampfturbinen sowie der hervorragende Ruf der Produkte führen zu immer mehr Anfragen von Betreibern von Kernkraftwerken. Bei der CO2-freien Stromerzeugung wirken Aktoren von Voith Turbo, zum Beispiel Druckstellglieder oder Servomotoren, deshalb immer öfter mit. „Die Betreiber von Kernkraftwerken sind eine unserer wichtigsten Zielgruppen geworden“, sagt Dr. Boris Voelling. „International spielt Kernenergie weiterhin und sogar zunehmend eine wichtige Rolle bei der CO2-freien Stromerzeugung. Viele Industrieländer modernisieren ihre Kraftwerksflotte, um einen sicheren Betrieb bei gleichzeitig längeren Laufzeiten der Anlagen zu ermöglichen. Parallel dazu gibt es den Trend, neue Anlagen auf Basis neuer Konzepte und Technologien zu errichten. Small Modular Reactors (SMR) spielen hier eine wichtige Rolle. Unabhängig von der Reaktortechnologie, von etablierten Siedewasser- und Druckwasserreaktoren bis hin zum SMR: Unsere Produkte steigern bei allen Kernkraftwerkstypen die Effizienz und Sicherheit.“
Dass der Geschäftsbereich Aktorik & Regelsysteme von Voith Turbo auch in diesem vielleicht anspruchsvollsten Marktsegment Fuß gefasst hat, beweist auch der kürzlich gewonnene Supplier Excellence Award, der von Kunden in den USA verliehen wurde (siehe unten). „Wir werden von unseren Kunden für die Werte geschätzt, die wir jeden Tag leben.“ Damit bezieht sich der neue General Manager Dr. Boris Voelling neben der Produktqualität auch auf die Beratungsqualität und Aftermarket-Unterstützung. „Auch wenn der Auftrag längst abgewickelt ist – wir lassen unsere Kunden auch nach der Auslieferung und Implementierung nicht allein, sondern sind immer ansprechbar, hochflexibel und reagieren sofort, wenn wir gebraucht werden.“ Dabei unterstützt wird das Team von den weltweiten Standorten und Service-Werkstätten von Voith.
INNOVATION LEADER
Voith erhält Westinghouse Excellence Award für herausragende Leistungen in Turbinenmodernisierungsprojekt
Beim „Westinghouse Nuclear Global Supplier Symposium 2024“ in Pittsburgh, USA, wurde Voith aus über 135 Lieferanten ausgewählt und mit dem Excellence Award „Innovation Leader“ ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhielt Voith für die herausragenden Leistungen bei der Modernisierung der Aktorik einer der größten Dampfturbinen der Welt in einem Kernkraftwerk in den USA.
Was ist der Wert von Zuverlässigkeit? Wohin steuert der Geschäftsbereich Aktorik & Regelsysteme? Zwei Experten stehen Rede und Antwort.
Herr Zinnecker, Voith steht wie kaum eine andere Marke für hohe oder sogar höchste Zuverlässigkeit. In Ihrem Geschäftsbereich haben Sie sich mit Ihrem Team in besonderer Art und Weise um diesen Unternehmenswert verdient gemacht. Die Aktoren und Regelsysteme sind Benchmark bei der Verfügbarkeit – meistens nur Uptime genannt. Bevor Sie in den Ruhestand gehen – verraten Sie uns, wie Sie das geschafft haben?
Willi Zinnecker: Zunächst einmal liegt es daran, dass wir uns schon seit vielen Jahrzehnten mit Aktoren und Regelsystemen befassen und Voith Ingenieure mehrerer Generationen die Technologien kontinuierlich weiterentwickelt haben. Zuverlässigkeit ist deshalb nicht an Einzelpersonen festzumachen, sondern am gesamten Team. Für jeden von uns geht es um mehr als „nur“ darum, extrem zuverlässige Produkte herzustellen.
Es geht um das Mindset dahinter: für den Kunden den Unterschied ausmachen zu wollen. Neben technisch annähernd perfekten Lösungen umfasst dies beispielsweise auch, den Kunden in der Beratung Aha-Erlebnisse zu verschaffen und exzellenten Service zu bieten – unabhängig von Tag und Uhrzeit.
Herr Voelling, wo sehen Sie als General Manager Verbesserungspotenzial in Ihrem Geschäftsbereich? Können Sie die Produkte noch zuverlässiger machen?
Dr. Boris Voelling: Natürlich wollen wir immer besser werden. Bei vielen der bestehenden Produkte sind wir heute schon auf einem Niveau angelangt, bei dem es schwierig und auch nur begrenzt sinnvoll wird, die Technik noch zuverlässiger zu machen. Zuverlässigkeit bedeutet jedoch mehr, Willi Zinnecker hat es schon gesagt. Ein Beispiel dazu: Bei einem unserer Lighthouse-Projekte, für das wir jetzt kürzlich den Zuschlag erhalten haben, hat der Betreiber eines Kernkraftwerkes den Austausch der systemkritischen Aktorik bei uns angefragt. Am Ende unserer Beratung stand ein komplett neu gedachtes technisches Konzept, das wesentlich schlanker und weniger wartungsintensiv ist. Der Kunde war begeistert, er hätte die bestehende Lösung gar nicht hinterfragt. Solche Beratungsleistungen meinen wir, wenn wir von Voith Turbo als einem zuverlässigen Partner sprechen. Und dazu gehören auch hohe Liefertreue, ein zuvorkommendes Aftersales und schnelle Reaktionszeiten im Servicefall, wenn denn doch einmal einer auftritt.
Was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Nutzen von Zuverlässigkeit für Ihre Kunden?
Dr. Boris Voelling: Unsere Produkte ermöglichen, dass die Betreiber jederzeit die volle Kontrolle über ihre Anlagen haben. Sie können sich darauf verlassen, dass sie keinen Ausfall verursachen. Für Verantwortliche großer Kraftwerke oder auch Chemieanlagen ist das ein unschätzbar wertvoller Vorteil. Er macht den Unterschied aus, ob sie ruhig schlafen können. Letztendlich verkaufen wir also guten Schlaf.
Willi Zinnecker: Hinzu kommt, dass nur laufende Anlagen Geld verdienen. Wenn es zu einem Stillstand kommt, feiert dich keiner für ein paar eingesparte Prozentpunkte beim Einkauf von Komponenten. Sondern es wird ausgerechnet, wie viel Geld der Stillstand kostet. Die Zusammenarbeit mit Voith Turbo gibt das gute Gefühl, auf die beste Technik gesetzt zu haben, die am Markt verfügbar ist. Das ist auch deshalb wertvoll, weil Turbinen und Kompressoren, die unsere Produkte regeln und steuern, investitionsintensiv und sehr empfindlich sind. Da fühlt man sich schon mit der zweitbesten Lösung nie richtig wohl in seiner Haut. Das behaupte übrigens nicht ich – das ist ein häufiges Feedback unserer Kunden.
Wenn Sie nach vorne schauen – wohin werden Sie den Geschäftsbereich Aktorik & Regelsysteme steuern?
Dr. Boris Voelling: Zum einen sorgen Weiterentwicklungen dafür, unsere Produkte noch nachhaltiger und umweltfreundlicher zu machen. Das betrifft die Umstellung von elektro-hydraulischen auf elektro-mechanische Systeme. Oder den Einsatz von Hydraulikfluiden, die nicht aus Erdöl sind.
Im größeren Maßstab betrachtet, sehen wir großes Potenzial bei der Steigerung der Effizienz von Turbinen und bei der Reduktion von CO2. Auch deshalb wollen wir weitere KKW-Betreiber als Kunden gewinnen. Den Schwerpunkt bilden nicht allein neue Reaktoren, sondern vor allem bestehende. Das Stichwort lautet Laufzeitverlängerung. So plant beispielsweise Finnland, seine Reaktoren 80 statt wie ursprünglich vorgesehen 40 Jahre am Netz zu halten. Dadurch werden gigantische Mengen an CO2 eingespart und ein großer Beitrag dazu geleistet, die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Auch in weiteren Märkten geht der Trend zu Laufzeitverlängerungen. Es gibt also vieles anzupacken.
Willi Zinnecker: Die Ziele kann ich alle unterstreichen – und wünsche Ihnen viel Erfolg!