Spezialschiff Meteor IV: Kurs auf modernste Antriebstechnik.
Volle Kraft voraus: Mit der Kiellegung auf der Neptun Werft in Rostock begann Mitte Juli 2023 die heiße Phase des Baus der Meteor IV. Das Spezialschiff wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gebaut und soll ab dem Jahr 2026 einen wichtigen Beitrag zur nationalen und internationalen Meeresforschung leisten.
Im Fokus werden dabei Umwelt- und Klimafragen stehen. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden mithin neue Bausteine zur Lösung der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen sowohl im wissenschaftlichen als auch gesellschaftlichen und militärischen Bereich sein.
Forschungsschiff
Antrieb
2 eVSP (32X8/285)
und
1 VIT (2000-1650H)
Ideal für multifunktionale und interdisziplinäre Aufgaben
Ob national oder international: Für seine multifunktionalen und interdisziplinären Aufgaben ist das 125 Meter lange Schiff mit modernster Forschungstechnik versehen. Zur Ausrüstung gehören beispielsweise Labore und hochpräzise Echolote sowie Forschungswinden, mit denen Messungen in tiefsten Ozeangräben möglich sind.
Voith Antriebe erfüllen höchste Anforderungen
Um die Arbeiten mit maximaler Präzision ausführen zu können, verfügt die Meteor IV auch über Systeme zur punktgenauen Positionierung. Den zentralen Baustein dabei bildet modernste Voith Antriebstechnik: Für den Schub des Forschungsschiffs sorgen zwei leistungsstarke elektrische Voith Schneider Propeller (eVSP 32X8/285) im Heck, die von einem Voith Inline Thruster (VIT 2000-1650H) und einem ausfahrbaren Ruderpropeller im Bug ergänzt werden. Der eVSP nutz einen integrierten Permanentmagnet-Elektromotor von ELIN Motoren, einer Tochtergesellschaft von Voith Turbo.
Unschlagbare Vorteile für militärische und konventionelle Anwendungen
Das extrem schnelle Ansprechverhalten der eVSP ermöglicht auch bei unruhigem Seegang eine hohe Performance bei der akkuraten dynamischen Positionierung sowie eine exzellente Manövrierfähigkeit, die vergleichbare Antriebskonzepte deutlich übertrifft. „Das bietet unschlagbare Vorteile – speziell für militärische, aber auch für konventionelle Anwendungen“, erläutert Michael Rommel, Head of Sales & Applikation Management Marine bei Voith.
Konzipiert für jahrzehntelange Zuverlässigkeit
Die Meteor IV ist für eine Gesamtnutzungsdauer von 30 Jahren bei 345 Einsatztagen pro Jahr konzipiert. Auch diese hohe Belastung über viele Jahre war ein Grund, weshalb sich der Betreiber und die Werft für den eVSP entschieden haben. Denn der innovative Schiffsantrieb zeichnet sich durch hohe Zuverlässigkeit, geringen Verschleiß sowie einen niedrigen Wartungsaufwand aus – zumal das Antriebssystem ohne Getriebe auskommt.
Exzellente Hydroakustik und integrierte Rollstabilisierung
Ein weiterer Pluspunkt des eVSP: Er verfügt über eine exzellente Hydroakustik und erzeugt unter Wasser nur geringste Geräuschemissionen. Dementsprechend erfüllt er als einer der ersten steuerbaren Schiffsantriebe im Markt die besonders anspruchsvolle DNV Silent-R-Norm. Zudem ist er vibrationsarm und verfügt über eine integrierte Rollstabilisierung, die Rollbewegungen des Schiffs reduzieren kann. Dies steigert den Komfort der maximal 71 Personen (36 nautische und technische Besatzungsmitglieder sowie 35 Forscher) an Bord deutlich. Sie können dadurch auch dann noch sicher arbeiten, wenn das Schiff in rauer See unterwegs ist.
Noch leiser, noch effizienter: erster elektrischer Voith Schneider Propeller (eVSP) mit acht Flügeln
Den ersten Einsatz in der Praxis hat die jüngste Weiterentwicklung des eVSP in der Meteor IV. Die acht Flügel sorgen dafür, dass maritime Anwendungen nochmals deutlich leiser angetrieben werden. So sinkt die Hintergrundbelastung durch Lärm bzw. Unterwasserschall für Meeresbewohner, die sich in den vergangenen Jahren weltweit nahezu verdoppelt hat – unter anderem durch den wachsenden Schiffsverkehr und dessen Motorengeräusche. Mit dieser Geräuschreduktion leistet der neue eVSP einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Meeresfauna.
Copyright: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Fr. Fassmer GmbH & Co. KG, Meyer Fassmer Sezialschiffbau und Hamburgische Schiffbau-Versuchsanstalt GmbH.
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